Derzeit werde annähernd gleich viel Gas ein- und ausgespeichert. Die Gaspipeline Nord Stream 1 wird seit dem 11. Juli von der Nord-Stream-AG gewartet. „Die Gasflüsse durch Nord Stream 1 liegen deshalb derzeit bei null Prozent.“ Alternative Transportrouten wie die Yamal Pipeline oder auch die Ukraine Route ständen zwar zur Verfügung, „werden allerdings nicht genutzt, um die auf der Nord Stream 1 wegfallenden Mengen zu kompensieren“, hält die Bundesnetzagentur fest. Die Gasimporte bewegten sich von Mitte Mai bis Mitte Juni in einem Korridor zwischen 4 bis 5 TWh täglich, danach sanken sie auf 3 bis 4 TWh bis zur Wartung von Nord Stream 1. Aktuell liegen sie bei knapp unter 3 TWh pro Tag, die aus Norwegen, den Niederlanden und Belgien importiert werden.
Die Großhandelspreise seien in Folge der Lieferreduzierung spürbar gestiegen und hätten sich zuletzt auf höherem Niveau eingependelt. Bis zum Angriff Russlands auf die Ukraine bewegten sie sich auf einem Niveau zwischen 70 und 80 €/MWh und schossen dann auf über 200 €/MWh hinauf. Danach beruhigte sich das Geschehen bis Mitte Juni, als die Notierungen auf unter 100 €/MWh sanken. Bis in den Juli hinein stiegen sie dann wieder auf ein Niveau von knapp 180 €/MWh, wo sie zuletzt stagnierten.
Der Gasverbrauch liegt im Jahr 2022 nach Angaben der Netzbehörde in jedem Monat unter dem Vorjahreswert. War dies von Januar bis Mai teilweise temperaturbedingt, zeigt sich auch im Juni ein deutlicher Rückgang, obwohl die Temperaturen vor einem Jahr höher waren.