Intelligente Energie für die Stadt: Rund 20 Mio. € Fördergelder für Reallabor JenErgieReal


Mit der feierlichen Übergabe des Zuwendungsbescheids vergangene Woche in Jena durch Christian Maaß, Abteilungsleiter Energiepolitik, Wärme, Wasserstoff und Effizienz im BMWK ist das Reallabor der Energiewende offiziell gestartet.


Für JenErgieReal werden elektrische Großspeichersysteme sowie Photovoltaik- und Solarthermieanlagen strategisch in Jena verteilt und über eine virtuelle Plattform verbunden. Die Standorte bilden dabei verschiedene Sektoren des Energiesystems der Stadt ab. Quartiersspeicher sowie netzdienliche Speicher werden mit Ladesäulen oder Anlagen zur Kraft-Wärme-Kopplung kombiniert, Elektrofahrzeuge als kurzzeitige, bewegliche Energiespeicher sowie ein Gewerbespeicher zur Schnellladung in das System integriert.


Die beim Schnellladeprozess entstehenden Wärmeverluste werden nutzbar gemacht und in einem dezentralen Wärmesystem zur Verfügung gestellt. Darüber hinaus werden neben den technischen Aspekten des Reallabors Verbesserungspotentiale der energiewirtschaftlichen Rahmenbedingen abgeleitet und die gesellschaftlichen und sozialen Aspekte einer zukunftsgerechten, integrierten Stadtentwicklung mitbetrachtet. Projektbegleitend werden dabei die Integration in die Stadtentwicklung sowie die Akzeptanzkriterien der Systemnutzer untersucht. Nach Prototypentwicklung und Feldtest sollen die Ergebnisse der Öffentlichkeit vorgestellt werden.


Der Parlamentarische Staatssekretär des BMWK Stefan Wenzel sagte im Vorfeld des Termins: „Mit JenErgieReal fördert das BMWK ein Reallabor in Ostdeutschland, das darstellen soll, wie die Transformation urbaner Energiesysteme und die nachhaltige Versorgung von Städten mit Strom und Wärme gelingen kann. Durch smarte Sektorkopplung sei Jena eine Blaupause für urbane Energiesysteme in ganz Deutschland. Die Reallabore der Energiewende leisteten einen entscheidenden Beitrag zur technologischen Umsetzung der Energiewende „und verhelfen vielversprechenden Ideen Marktreife zu erreichen“, heißt es weiter. Mit den Reallaboren, wie auch in Jena werden wichtige Bausteine für große industrielle Investitionsanstrengungen in nachhaltige Technologien gelegt.


Insgesamt fördert das BMWK die ausführenden Partner von JenErgieReal mit rund 20,56 Mio. €- Zu den Partnern zählen Stadtwerke Jena Netze, Stadtwerke Energie Jena Pößneck, jenawohnen, Metrona Union, Stadt Jena, AWO Regionalverband Mitte-West-Thüringen, Ernst-Abbe-Hochschule Jena und die Westsächsische Hochschule Zwickau.


Die Reallabore der Energiewende sind Teil des 7. Energieforschungsprogramms, mit dem die Bundesregierung Unternehmen und Wissenschaft bei der Entwicklung zukunftsweisender Energietechnologien unterstützt.