Das Mieterstromprojekt wird den Angaben zufolge im Lieferkettenmodell umgesetzt. Als Bauherr stellt Diringer & Scheidel die fertige Photovoltaik-Anlage (PV-Anlage) zur Verfügung, während Einhundert das komplette Messkonzept inklusive digitale Stromzähler und Abrechnung übernimmt. Im Lieferkettenmodell seien Bauherren und Immobilienunternehmen zwar Eigentümer und Betreiber der Anlage, müssten sich ansonsten jedoch „um nichts kümmern“, betont Einhundert. Eine Mieterstromanlage werte das Gebäude nachhaltig auf, indem sie den CO2-Fußabdruck der Immobilienunternehmen maßgeblich reduziert. Den Bewohnern ermögliche die Lösung eine langfristig günstige und autarke Stromalternative.
„Wir setzen Mieterstrom sowohl im Lieferkettenmodell als auch im Contracting um. Insbesondere im Contracting sehen wir aktuell eine stark wachsende Nachfrage“, sagt Ernesto Garnier, CEO und Gründer von Einhundert. Im Gegensatz zur Lieferkette werde Bauherren, Projektentwicklern und Wohnungsunternehmen hier jeglicher Aufwand genommen, da Einhundert sowohl die Anlage finanziert als auch installiert und betreibt.
Einhaltung der PV-Pflicht und Einzahlung auf den Primärenergiebedarf
In Baden-Württemberg gilt seit Mai 2022 für alle Neubauten die Pflicht, Photovoltaik auf den Dächern zu installieren; ab 2023 sogar für alle grundlegenden Dachsanierungen. Andere Bundesländer wollen nachziehen. Mit der Umsetzung des Mieterstromprojektes erfülle der Bauherr Diringer & Scheidel die in Baden-Württemberg geltende PV-Pflicht. Das Gebäude ist zudem nach KfW55-Standard errichtet. Mieterstromanlagen zahlten dank Visualisierung der Energieflüsse auf die Erfüllung von Energieeffizienz-Pflichten ein und sind auf den Primärenergiebedarf anrechenbar.
Durch die Mieterstromanlage in Kooperation mit Einhundert könne man alle Standards für das Neubauprojekt „perfekt einhalten“, sagt Mario Ferl, verantwortlich für Einkauf Energie und Energiesysteme bei Diringer & Scheidel. „Das günstige Stromangebot, das wir als Bauherr den zukünftigen Bewohnern anbieten können, in Kombination mit Sektorenkopplung für Wärme und E-Mobilität, macht die von uns realisierten Eigentumswohnungen hinsichtlich ihrer Energieeffizienz nochmals attraktiver.“
Garnier sieht im Mieterstrom den „perfekten Einstieg in die Dekarbonisierung von Gebäuden“. Die Projektentwickler würden auch über den Mieterstrom hinaus unterstützt. „Wir bieten eine zu 100 Prozent Smart Meter-basierte Lösung an, die Mieterstrom mit Wärme- und Wasser-Abrechnung sowie Sektorenkopplung für E-Mobilität koppelt.“