Karlsruher Reallabor Smart East wird im EU-Projekt WeForming fortgesetzt


Unter Konsortialführung des FZI ist es den Projektpartnern aus den Bereichen Forschung, IT- und Energie-Unternehmen die Bestandsgebäude in den vergangenen Jahren gelungen, ein gemischtes Gewerbequartier um die Hoepfnerburg in der Karlsruher Oststadt in ein smartes, energieoptimiertes und klimaschonendes Stadtquartier zu transformieren – und damit auch erfolgreich über den Reallaboransatz Forschungswissen in die Praxis zu übertragen.


Zunächst wurden die Bestandsgebäude – FZI House of Living Labs, Technologiefabrik, Cyberforum Netzwerk, Mehrgenerationenhaus Hoepfner Areal, iWerkx und Hoepfner-Villa – mit Smart Metern digitalisiert. Dann folgte in der Smart-East-Quartiersplattform die Vernetzung, in der nun alle Energieströme und Ladevorgänge des Quartiers – ob Strom, Wärme oder Mobilität – digital live erfasst und mit Blick auf Energieverbrauch und -erzeugung optimiert werden können.


Durch Investitionen in Höhe von circa 750.000 € für PV-Anlagen (640 kWp) konnte der PV-Anteil am Stromverbrauch im Quartier auf 22 Prozent gesteigert werden, wodurch die CO2-Emissionen im Quartier um 270 Tonnen jährlich reduziert werden konnten – das entspricht den Angaben zufolge 17 Prozent des gesamten CO2-Ausstoßes des Quartiers (beziehungsweise 22 Prozent der CO2-Emissionen aus dem Stromverbrauch) und ist somit ein bemerkenswertes Ergebnis für mehr Klimaschutz. Für die Integration der E-Mobilität in das Konzept haben die Partner zudem eine Ladeinfrastruktur mit fast 50 Ladepunkten aufgebaut.


Neue Geschäftsmodelle und zwei Start-ups aus Smart East hervorgegangen


Ein weiteres wichtiges Ziel auf dem Weg zum Modellcharakter des Reallabors Smart East war die Entwicklung neuer, lohnenswerter digitaler Geschäftsmodelle für Energieversorger und Quartiersbetreiber, die auf Nachhaltigkeit und Klimafreundlichkeit zielen und unter der Einbeziehung aller Akteure im Quartier erprobt werden können. Auch durch die Expertise der Stadtwerke Karlsruhe konnten zwei neue Geschäftsmodelle für den wirtschaftlichen Betrieb von Ladeinfrastruktur sowie die wirtschaftliche Nutzung der Photovoltaik nach ihrer Erprobung in Zusammenarbeit mit der BES (Badische Energie-Servicegesellschaft) am Markt angeboten werden. Zwei im Verlauf des Projektes entstandene Start-ups stellen die notwendige IT-Infrastruktur zur Verfügung, damit die Quartiersenergieversorger den im Quartier erzeugten Strom auch in Zukunft optimal vermarkten können: InnoCharge mit einer SaaS-Lösung für Smart Charging zum optimierten Laden von E-Fahrzeugen und Solarize mit einer Mieterstrom-SaaS-Lösung für Gewerbe.