EWärmeG-Novelle: Biogenes Flüssiggas als Erfüllungsoption


Baden-Württemberg hat Anfang Februar ein novelliertes Erneuerbare-Wärme-Gesetz (EWärmeG) verabschiedet. „Das EWärmeG erkennt biogenes Flüssiggas erstmalig auch im Gebäudebestand als Erfüllungsoption für die Nutzungspflichten erneuerbarer Energien an“, betont das Unternehmen Primagas. Der seit 2015 erforderliche Anteil von 15 Prozent erneuerbarer Energien könne nun deutlich einfacher erreicht werden. In neuen Heizanlagen erhöht sich dieser Anteil nach heutigem Stand gemäß Gebäudeenergiegesetz ab 1. Januar 2024 auf 65 Prozent.


Das Gebäudeenergiegesetz (GEG) von 2020 hat den regenerativen Energieträger bundesweit offiziell zur Erfüllung der Nutzungspflicht von erneuerbaren Energien im Neubau anerkannt. So schuf es bereits die Rahmenbedingungen dafür, biogenes Flüssiggas auch in der Gesetzgebung für den Gebäudebestand auf Länderebene zu verankern. Baden-Württemberg hat jetzt den nächsten Schritt gemacht und erkennt biogenes Flüssiggas als Erfüllungsoption auch im Bestand an. „Das ist ein sehr positives Signal,“ sagt Thomas Landmann, Vertriebsdirektor bei Primagas. Gerade in ländlichen Regionen könne Flüssiggas seinen Beitrag zur Klimawende leisten. Während bereits herkömmliches Flüssiggas im Vergleich zu Heizöl deutlich weniger Kohlendioxid verursacht, erzeuge die biogene Variante noch einmal bis zu 90 Prozent weniger CO2, so das Unternehmen.


Die Kombination von zehn Prozent biogenem Flüssiggas und einem Sanierungsfahrplan (zusätzlich 5 Prozent) erfülle die Forderung nach einem Anteil von 15 Prozent regenerativer Energien, die im laufenden Jahr noch gilt. Das biogene Flüssiggas (Bio-LPG) von Primagas stammt von Neste und ist ein Nebenprodukt der Biokraftstoffproduktion. Es wird nach Angaben von Primagas komplett aus nachwachsenden Rohstoffen und organischen Rest- und Abfallstoffen hergestellt und kann in denselben Anlagen wie konventionelles Flüssiggas eingesetzt werden. Bei den Kunden lagert es außerhalb des Gebäudes in oberirdischen oder erdgedeckten Tanks – so sind sie unabhängig vom öffentlichen Gasnetz. Eine Gas-Brennwerttherme halte „viele Optionen offen“ und könne mit Lösungen wie Solarthermie oder einer Wärmepumpe kombiniert werden.