Klimaneutrale Fernwärme: AGFW ermittelt Anteil von 30 Prozent an gesamter Fernwärme


Als klimaneutrale Erzeugung von Fernwärme werden in dem Bericht die Wärmeeinspeisung aus Erneuerbaren und aus Abwärme gewertet. Von den rund 30 Prozent entfällt hier die Hälfte auf die thermische Abfallverwertung in Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen. Weitere 11 Prozent entfallen auf Geothermie, Biomasse und regenerative Gase, die ebenfalls in KWK betrieben werden. 3 Prozent sind Abfallverbrennungsanlagen als reine Heizwerke zuzurechnen, 1,1 Prozent entfallen auf Wärmepumpen, Solar- und Geothermieanlagen sowie Biomasse und EE-Gase, die über reine Heizwerke in Nutzwärme für die Netze umgewandelt werden.


Insgesamt spielt die Kraft-Wärme-Kopplung eine wesentliche Rolle bei der Fernwärme: 86 Prozent der eingespeisten Wärme (108 TWh) entfallen auf KWK-Systeme, lediglich 14 Prozent (17 TWh) werden in reinen Heizwerken erzeugt. Gleichzeitig dominieren als Brennstoffe fossile Energieträger: 48 Prozent der gesamten Fernwärme werden über Erdgas erzeugt, 19 Prozent entfallen auf die Stein- und Braunkohle.


„Heute werden 14 Prozent der deutschen Haushalte mit Fernwärme beliefert. Diese Zahl muss nach den Vorstellungen der Politik in den kommenden Jahren weiter steigen“, sagt AGFW-Präsident Hansjörg Roll. Nach den Plänen der Bundesregierung solle der Wärmemarkt der Zukunft von zwei Technologien geprägt sein: klimaneutraler Fernwärme und Wärmepumpen. Der Hauptbericht liefere die Daten-Basis für die fortschreitende Transformation des Fernwärme-Sektors hin zur Klimaneutralität.


Die Fernwärme sei mit dem Anteil von 30 Prozent klimaneutraler Wärmeerzeugung bereits heute besser aufgestellt als der übrige Wärmesektor, der durchschnittlich auf 13 Prozent klimaneutrale Wärmeerzeugung komme, sagt Karen Janßen vom Fraunhofer IFAM.


System Fernwärme flexibel im Einsatz von Erzeugungstechnologien


Nach den Klimazielen der deutschen Bundesregierung soll Deutschland bis 2045 klimaneutral sein. Damit dies gelingt, muss neben der Energiewende im Stromsektor auch der Wärmesektor weg von fossilen Energieträgern und hin zu erneuerbaren Energien. Da das System Fernwärme flexibel im Einsatz von Erzeugungstechnologien ist, soll insbesondere im urbanen Raum das Netz verstärkt ausgebaut werden, heißt es beim AGFW.


Damit der Transformationsprozess in der klimaneutralen Wärmeerzeugung gelingt, müssen verstärkt Technologien wie Geothermie, Abwärmenutzung, Großwärmepumpen, Solarthermie sowie Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlagen mit Wasserstoff als Brennstoff aus- und aufgebaut werden.