Die angepeilten Einsparungen entsprechen 7-9 Prozent der gesamten jährlichen CO2-Emissionen in den Niederlanden. Um die Klimaziele zu erreichen, muss die Regierung jedoch noch eine Lücke von 12 bis 36 Megatonnen CO₂ schließen, so PBL.
Am 20. Juni 2023 hat RWE das Projekt Beccus in Den Haag unter anderem der Regierung und der Industrie vorgestellt. Vorbehaltlich der technischen und wirtschaftlichen Machbarkeit ist geplant, ab 2030 negative Emissionen und grünes CO2 zu erzeugen.
RWE will perspektivisch erreichen, dass die Produktion von negativem und biogenem CO2 mit dem massiven Ausbau von Wind- und Solarenergie, Batteriespeichern und Wasserstoffproduktion (On- und Offshore) einhergeht. Wenn nicht genügend erneuerbare Energien zur Verfügung stehen, werde für einige Tage eine flexible, regelbare Stromversorgung benötigt. „Hier spielen die Kraftwerke von RWE eine wichtige Rolle.“ RWE habe einerseits den Plan, seine Gaskraftwerke für grünen oder blauen Wasserstoff tauglich zu machen und andererseits, „um nicht von einer Technologie abhängig zu werden“, den Plan für das Beccus-Projekt.
Neben der Stromerzeugung böten die Kraftwerke mit Beccus den zusätzlichen Vorteil, dass sie negative Emissionen und nachhaltiges, biogenes CO2 für die Herstellung von Biokraftstoffen und Kunststoffen erzeugen und damit die fossile Produktion ersetzen. Mögliche Standorte für die Speicherung des CO₂ sind laut RWE Gasfelder in der Nordsee und vor der norwegischen Küste, wo entsprechende Projekte bereits laufen.
Das Kraftwerk Amer wird den Angaben zufolge aktuell zu 80 Prozent mit organischen Reststoffen und zu 20 Prozent mit Kohle betrieben, Eemshaven zu 20 Prozent. Damit sei ein entsprechender Anteil der Produktion bereits klimaneutral. Kohlenstoffmoleküle aus dem biogenen CO2 bilden die Grundlage für Beccus. Das Kohlendioxid wird dabei als Rohstoff genutzt, der für die chemische Industrie, die Land- und Forstwirtschaft sowie die Beton- und Zementindustrie von großem Interesse ist.