Wie gelingt die Dekarbonisierung der Fernwärme?


Gemäß Koalitionsvertrag sollen bis 2030 mindestens 50 Prozent klimaneutrale Wärme genutzt werden. Der Fernwärme kommt dabei eine wichtige Rolle zu. Bis 2045 soll sich die Bedeutung der Fernwärme in Versorgungskonzepten nahezu verdoppeln: „Insbesondere in dicht besiedelten urbanen Gebieten ist aufgrund der Kostenvorteile gegenüber dezentralen Lösungen in der Wärmeversorgung mit einer steigenden Bedeutung und starken Ausbau der Fernwärme zu rechnen.“


Aktuell ist die Fernwärmeerzeugung in Deutschland noch überwiegend durch den Einsatz fossiler Energieträger geprägt. 2021 lag der Anteil erneuerbarer Energien im Fernwärmenetz laut dena bei 22 Prozent. Der Großteil der Erzeugung basierte auf fossilen den Energieträgern Erdgas (44 Prozent) und Kohle (21 Prozent).


Das Papier hat die dena im Vorfeld des Fernwärmegipfels am 12. Juni veröffentlicht. Es zeigt zentrale Herausforderungen und mögliche Lösungen für eine Dekarbonisierung und den Ausbau der Fernwärme auf. „Die Transformation der Wärmeversorgung ist eine der wichtigsten Aufgaben der Energiewende. Mit über 1.229 TWh entfällt über die Hälfte des gesamten Energieverbrauchs in Deutschland auf den Wärmesektor“, betont Andreas Kuhlmann, Vorsitzender der Geschäftsführung der dena. „Der Ausbau erneuerbarer Fernwärme spielt dabei eine zentrale Rolle. Erneuerbare Fernwärme kann großflächige Räume schnell, effizient und klimafreundlich versorgen. Dafür müssen wir schnell die richtigen Anreize schaffen, um zügig Investitionen in die erneuerbare Fernwärme zu stärken.“ Dabei sollten neben den rechtlichen und wirtschaftlichen Punkten auch die planerischen Aspekte als Teil einer übergreifenden Strategie schnell adressiert werden.“


Das neue Impulspapier stellt vier Herausforderungen in das Zentrum einer zukunftsfähigen Fernwärmestrategie:

⮚ Die Schaffung eines klaren Ordnungsrahmens durch die Vereinbarung konkreter Wärmenetz-Ziele und der Weiterentwicklung der bestehenden Förderkulisse

⮚ Die Klärung der Chancen und Regulierungsanforderungen des Drittzugangs von Erzeugungsanlagen

⮚ Die integrierte Planung lokaler Energieinfrastrukturen auf Basis der Wärmeplanung und Systementwicklungsstrategie

⮚ Die Sicherstellung ausreichender Investitionen in Produktionskapazitäten für Erzeugungstechnologien sowie die Ausbildung der entsprechenden Fachkräfte.