Neue Handreichungen zur Lagerung von Holzhackschnitzeln und Holzpellets


Die Anforderungen der VDI-Richtlinie gelten ausschließlich für Lagerstätten mit einem Fassungsvermögen von maximal 2.000 Tonnen atro für Holzhackschnitzel zur energetischen Nutzung. Lagerstätten für Hackschnitzel zur stofflichen Nutzung, wie für die Holzwerkstoffherstellung, und für Schredderholz werden explizit nicht betrachtet.


Nach einem Grundlagenteil beschreibt die Richtlinie mögliche Gefährdungen für Mensch, Material und Umwelt bei der Lagerung von Holzhackschnitzeln. In der Praxis werden besonders Trockenmasseverluste und Qualitätsveränderungen durch mikrobielle Tätigkeit im Holz gefürchtet. Emissionen durch Bioaerosole und Holzstaub, vor allem beim Umschlag, können die Gesundheit gefährden, Sickerwasserausträge das Grundwasser beeinträchtigen. Bei der Lagerung besteht außerdem das Risiko von Selbstentzündung der Hackschnitzel oder von Staubexplosionen.


Getrennt nach den Lagerarten Freifläche in Wald, Feld oder Betriebshof, offene und geschlossene Lagerhallen und jeweils für die Ausgangsmaterialien Waldrestholz und Energierundholz, trocken oder frisch, werden Maßnahmen zur Vermeidung und Eingrenzung der Gefahren geschildert.


Derweil hat das Deutsche Pelletinstitut (DEPI) die in Teilen überarbeitete Broschüre „Lagerung von Holzpellets – ENplus-konforme Lagersysteme“ veröffentlicht. Die Informationen richten sich an Fachleute und Verbraucher, die Pelletlager planen, errichten und ausstatten. Ausführlich wird die Planung eines sicheren und die Brennstoffqualität schonenden Lagers erklärt. Sowohl für Lagerräume als auch Fertiglagersysteme werden der aktuelle Stand der Technik sowie Normen zu Lage, Brandschutz, Statik, Austrags- und Befüllsystemen sowie Belüftung anhand vieler Skizzen und Bilder praxisnah erläutert.


Die teilweise überarbeitete Version schlage eine Brücke zwischen der 5. Auflage aus dem Jahr 2019 und der geplanten umfassenden Überarbeitung, die nach Erscheinen der neuen VDI-Richtlinie zur Lagerung beim Verbraucher (VDI 3464-1) Ende 2023 auf der Agenda steht.


DEPI: „Lagerbroschüre hat zur wichtigsten Informationsquelle zur Lagerung von Holzpellets entwickelt“


Aktuell überarbeitet wurden zentrale Inhalte der Broschüre wie die Abschnitte zur Brennstoffqualität, der Lage, Zugänglichkeit und dem Befüllsystem sowie zu geltenden Bestimmungen beim Brand- und Emissionsschutz. Ebenfalls auf dem neuesten Stand sind das Kapitel zum Betrieb eines Pelletlagers sowie das Branchenverzeichnis. Alle Ausführungen werden wie üblich weiterhin von vielen anschaulichen Skizzen und Bildern begleitet.


Die „Lagerbroschüre“ habe sich im Laufe der Zeit zur wichtigsten Informationsquelle zur Lagerung von Holzpellets entwickelt, auch ohne normativen Charakter, so das DEPI.