Keine ausreichenden Biomethanmengen verfügbar: Schutzschirmverfahren für bmp greengas


Grund für die Einleitung des Schutzschirmverfahrens ist nach Unternehmensangaben der Umstand, dass Marktverschiebungen und der Ukrainekrieg es der bmp unmöglich gemacht hätten, die mit den Kunden vereinbarten Mengen an Biomethan zu liefern. „Diese Mengen sind aufgrund der dramatisch veränderten Beschaffungssituation für die bmp nicht oder nur deutlich erschwert verfügbar.“ Die bmp sei daher – unabhängig von den gestiegenen Preisen – nicht in der Lage, ihre Verpflichtungen gegenüber den Kunden vollumfänglich zu erfüllen.    


„Trotz sehr großer Bemühungen von bmp-Seite ist es nicht gelungen, die eingetretene Schieflage in der Beschaffungssituation zu beseitigen“, heißt es weiter. Es sei dem Unternehmen daher nicht möglich, eine erfüllbare Vertragslage zu schaffen. Ohne weitere Maßnahmen hätte eine Ungleichbehandlung von Kunden gedroht. „Wir sind durch die drastischen Marktveränderungen in den vergangenen Jahren gezwungen, geeignete Maßnahmen zu ergreifen, um Risiken und Schäden aus nicht erfüllbaren Verträgen vorzubeugen und eine Sachlage zu schaffen, bei der wir den Kundinnen und Kunden nach fairen Kriterien das geben können, was tatsächlich möglich ist. Dies war leider durch die bisherigen Bemühungen nicht zu erreichen“, erklären die beiden bmp-Geschäftsführer Stefan Schneider und Sven Kraus.


Einzige Möglichkeit, um mit den Kunden kurzfristig zu einer Lösung auf Basis der von bmp beschaffbaren Mengen zu kommen, sei das Instrumentarium des Schutzschirmverfahrens. Damit können bestehende Verträge einseitig durch bmp beendet und neue Verträge auf Basis der tatsächlich beschaffbaren und lieferbaren Mengen abgeschlossen werden. Entsprechende Informationsschreiben an Kunden und Lieferanten wurden verschickt.


Die Führung und Umsetzung der Sanierung wird begleitet durch den Sanierungsexperten Jochen Sedlitz von der Kanzlei Grub Brugger. Er wurde für die Dauer des Sanierungsprozesses in die bmp-Geschäftsführung berufen. „Die Eigenverwaltung ist ein wirksames Instrument im Rahmen des Schutzschirmverfahrens, um Unternehmen gewissenhaft zu sanieren. Ich möchte betonen, dass alle unsere 60 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einen sicheren Arbeitsplatz haben und auch in Zukunft behalten werden“, sagt Sedlitz.


Die bmp beabsichtigt in den nächsten zwei Monaten die Neustrukturierung der Vertragslage abgeschlossen zu haben und dann einen Sanierungsplan einzureichen, der das Verfahren im Interesse aller Beteiligten beendet. Insgesamt geht das Unternehmen von einer Verfahrensdauer bis Ende September aus. Danach werde die bmp nachhaltig saniert sein und somit wieder regulär am Markt agieren können.