„Lagerhäuser für Strom“: Strabag investiert 100 Mio. € in Speicherhersteller CMBlu


Für Industrieunternehmen, kommunale Energieversorger und Netzbetreiber eröffne sich auf der Grundlage der Kooperation die Möglichkeit, in den kommenden Jahren große „Lagerhäuser für Strom“ mit organischen SolidFlow-Batterien zu errichten und erneuerbare Energien damit flexibler nutzen zu können. Für Strabag handelt es sich um das erste Investment in einen Speicherhersteller. Das Unternehmen eröffne CMBlu Energy Wachstumschancen und unterstützt damit das Ziel, diese „dringend für die Realisierung der Energiewende benötigte Technologie weltweit großflächig zur Anwendung zu bringen“.


Mit dem Kooperationsvertrag unterlegt Strabag den Angaben zufolge ihr strategisches Interesse mit einer Kapitalbeteiligung in Höhe von 100 Mio. €. Die Mittel fließen in erforderliche Investitionen, die sowohl die weitere Skalierung der Produktion sowie die weitere Marktbearbeitung finanzieren sollen. „Wir freuen uns sehr über die Beteiligung von Strabag an unserem Unternehmen“, sagt Peter Geigle, CEO und Gründer von CMBlu Energy. Die Verhandlungen hätten gezeigt, dass Strabag und CMBlu Energy „hochkomplementär“ seien. „Als Entwickler und Hersteller können wir nun verstärkt in die Errichtung und den Ausbau weiterer Produktionsstätten investieren, ganz besonders werden wir von der großen Erfahrung und Execetion Power, über die Strabag gerade im Bereich großer Infrastrukturprojekte verfügt, profitieren.“


Strabag will zum Komplettanbieter für Energieservices werden


Aktuell setzt CMBlu gemeinsam mit Kooperationspartnern mehrere Pilotprojekte zur Validierung der Großspeicherlösungen in Europa und den USA um, unter anderem im österreichischen Burgenland, in Wisconsin, Arizona und dem Uniper-Kraftwerk Staudinger bei Hanau. Strabag erweitert durch die Beteiligung an CMBlu ihr Portfolio an fortschrittlichen Unternehmen und Start-ups, die sich für eine klimaneutrale Zukunft einsetzen. „Wir gehen mit unserem Investment in CMBlu Energy neue Wege in der Baubranche“, betont Klemens Haselsteiner, CEO von Strabag. „Um eines der wichtigsten Ziele unserer Unternehmensgeschichte zu erreichen – Klimaneutralität bis 2040 – wollen wir bei unseren Bauvorhaben zu einem Komplettanbieter für Energieservices werden.“ Gemeinsam sollen Großspeicherprojekte in standardisierter Bauweise schnell und effizient realisiert werden.


CMBlu Energy ist den Angaben zufolge das erste Unternehmen, das einen Organic-SolidFlow-Batteriespeicher entwickelt hat, der die Vorteile zweier Technologien – Redox-Flow- und Solid-State-Batterien – vereint. Das ermögliche eine unabhängige Skalierbarkeit von Leistung und Kapazität sowie zugleich eine hohe Energiedichte. „Die Technologie basiert auf praktisch unbegrenzt verfügbaren, recyclebaren und organischen Materialien, das Resultat sind nahezu beliebig skalierbare Energiespeicher, die sich kostengünstig an die jeweilige Anwendung an-passen lassen“, heißt es bei Strabag und CMBlu. Anders als Lithium-Ionen-Batterien seien die SolidFlow-Speicher „kostengünstig, umweltfreundlich und sicher“.


„Erfolgreiche Energiewende erfordert Speicherkapazität im Terawattstundenbereich“


„Die erfolgreiche Energiewende erfordert Speicherkapazität im Terawattstundenbereich. Nur mit sehr großen Speicherkapazitäten kann der Anteil von Wind- und Solarenergie im Strommix weiter gesteigert und der CO2-Ausstoß reduziert werden“, führt Geigle aus. Die bis in den Gigawattstundenbereich skalierbaren SolidFlow-Batteriespeicher ermöglichten es, Lastspitzen zu kappen und die Volatilität der erneuerbaren Energien so zu glätten, dass diese grundlastfähig werden. „Ein auf Großspeicher aufgebautes Energiesystem bietet mehr Unabhängigkeit von fossiler Energie und begrenzt die notwendigen Energieeinkäufe aus dem Ausland. Zudem liefert es mehr Möglichkeiten für große Energieerzeuger, z.B. Stadtwerke, Kraftwerksbetreiber oder Industrie und Gewerbe, nicht zuletzt auch Ladeinfrastruktur-Betreiber, um Strom flexibler zu nutzen oder vermarkten.“