Juwi beliefert Kunststoffverarbeiter Spies mit Solarstrom per Direktleitung


Nachhaltigkeit und eine kostengünstige Stromversorgung zu gut kalkulierbaren Preisen sind für den Industriebetrieb mit rund 430 Mitarbeitenden von großer Bedeutung. Ab dem Spätsommer 2024 wird nun Solarstrom aus dem PV-Park unweit des Werksgeländes über eine Erdleitung direkt ins Werk fließen. „Für uns als Unternehmen ist das Projekt ein wichtiger Schritt hin zur CO2-neutrale Stromversorgung“, sagt Inhaber und Geschäftsführer Christof Spies. „Darüber hinaus vereint die Direktversorgung mit Solarstrom ökonomische mit ökologischen Zielen und trägt dazu bei, die Energiekosten zu stabilisieren und somit die Standortsicherheit zu gewährleisten.“


Dass Juwi mit Spies zusammenarbeitet, habe sich erst im Rahmen des Bauleitverfahrens ergeben, heißt es. Ursprünglich sollte der Strom auf Basis der EEG-Vergütung ins öffentliche Stromnetz eingespeist werden. Im Bauleitverfahren hatte Spies im Jahr 2021 dann von dem Projekt erfahren und war auf Juwi zugekommen. „Wir erleben als Projektentwickler für erneuerbare Energien seit einigen Jahren ein großes Interesse gerade auch bei Industrie- und Dienstleistungsunternehmen an unseren Wind- und Solarparks und haben auch schon mehrere Parks direkt an Firmen verkauft“, sagt Juwi-Geschäftsführer Christian Arnold. „Aber auch für uns ist das Projekt mit Spies etwas Besonderes. Es ist das erste Projekt, bei dem der Strom über eine Direktleitung ins Werk geliefert wird.“


2,3 Kilometer lange Erdleitung bringt Strom bis zu Netzverknüpfungspunkt auf Werksgelände


Eine knapp 2,3 Kilometer lange Erdleitung wird den Strom bis zum Netzverknüpfungspunkt auf dem Werksgelände transportieren. Die Bauarbeiten für den Park und die Anbindung haben Mitte März begonnen. Insgesamt 18.284 Module werden auf den beiden Ackerflächen entlang der Autobahn A 30 auf Gestellen montiert werden. Voraussichtlich im August soll dann der erste Strom fließen. Rund zehn GWh Strom soll der Park dann jährlich produzieren. 70-80 Prozent des Stroms will Spies selbst im Werk verbrauchen, der Rest wird dann ins Stromnetz eingespeist.


Auch unter Artenschutz-Aspekten soll der Solarpark Gesmold ein Vorzeigeprojekt werden. Nach der Inbetriebnahme wird der Park mit lokalem Saatgut in ein extensives Grünland verwandelt, in dem sich Flora und Fauna gut entwickeln können. Blühstreifen auf dem Gelände und Wildhecken rund um das Gelände sollen zusätzlichen Lebensraum bieten. Für die auf der Fläche gesichteten Kiebitz-Brutpaare soll eine Blänke angelegt werden, eine größere Geländemulde, die temporär vor allem im Frühjahr mit Wasser gefüllt ist und dem Kiebitz als Nahrungshabitat dient. Zusätzlich wird laut Juwi als Ausgleichsmaßnahme eine Streuobstwiese auf einer Fläche von etwa einem Hektar angelegt.