Facility Management

BMWK kürzt Förderung von Energieberatungen


Die Fördersätze werden ab dem 7. August von bisher 80 Prozent auf 50 Prozent des förderfähigen Beratungshonorars reduziert und die maximalen Zuschussbeträge pro geförderte Beratung, um 50 Prozent gegenüber den bisherigen maximalen Zuschusshöhen abgesenkt werden. Dadurch könnten auch in Zukunft möglichst viele Interessierte eine geförderte Energieberatung erhalten und die Programme auf einem guten Niveau weitergeführt werden, heißt es.


Bonus für iSFP und Effizienzmaßnahmen bleiben voll erhalten


Unverändert, also voll erhalten bleiben der Bonus für einen individuellen Sanierungsfahrplan (iSFP-Bonus) und die höheren förderfähigen Ausgaben für Effizienzmaßnahmen in der Bundesförderung für effiziente Gebäude-Einzelmaßnahmen, etwa für die Gebäudehülle und für Fenster. Das heißt, auch weiterhin erhöht sich die Zuschussförderung für sonstige Effizienz-Einzelmaßnahmen von 15 Prozent auf 20 Prozent, wenn zuvor mithilfe der Energieberatungsförderung ein iSFP erstellt wurde. Auch bleibt es dabei, dass sich die förderfähigen Ausgaben für solche Effizienz-Einzelmaßnahmen bei Vorlage eines geförderten iSFP auf 60.000 Euro verdoppeln (ggü. 30.000 Euro ohne geförderten iSFP).


Geförderte Energieberatungen werden mit den Förderprogrammen Energieberatung für Wohngebäude (EBW) und Nichtwohngebäude, Anlagen und Systeme (EBN) für private Verbraucher, Unternehmen sowie Kommunen und gemeinnützige Organisationen angeboten. Im EBW-Förderprogramm hat sich die Nachfrage in den letzten Jahren vervielfacht (Rund 10.000 Anträge in 2019, 130.600 in 2023 und bereits über 80.000 Anträge bis Anfang Juli 2024). Im EBN-Förderprogramm sind bis Anfang Juli bereits rund 3200 Anträge eingegangen, im letzten Jahr waren es laut BMWK gesamt rund 6000.


BuVEG: Ohnehin schlechte Sanierungsquote entfernt sich weiter vom Zielwert


Die Förderkürzung bei der Energieberatung wird die energetische Sanierung des deutschen Gebäudebestands weiter massiv zurückwerfen, warnte der Bundesverband energieeffiziente Gebäudehülle (BuVEG). „Die ohnehin schon schlechte Sanierungsquote von derzeit 0,7 Prozent wird sich weiter vom Zielwert zwei Prozent entfernen, und auch die Klimaziele rücken weiter in die Ferne“, meint Jan Peter Hinrichs, Geschäftsführer des BuVEG.


Gerade der individuelle Sanierungsfahrplan (iSFP) sei ein überaus sinnvolles Instrument, das sich bewährt habe und beliebt sei. Dies belege, so der Verband, dass die Energieberatung in Deutschland außerordentlich erfolgreich ist. „Die Bundesregierung sollte die Kürzung der Fördersätze dringend überdenken und prüfen, ob nicht abgerufene Mittel an anderer Stelle transferiert werden könnten“, so Hinrichts. Eine Schwächung der Energieberatung werde zu einer massiven Bedrohung des Projekts Klimaschutz im Gebäudebestand führen.