Heat4Energy: Projekt will Strom aus Abwärme gewinnen


Neben den erneuerbaren Energien aus Sonnen- und Windenergie existierten große Ressourcen ungenutzter Abwärme aus Rechenzentren, der Lebensmittel- oder Papierindustrie, um die Dekarbonisierung voranzubringen. Bisher fehlten effiziente Technologien, um diese Abwärme zurückzugewinnen und in Strom umzuwandeln. Das Heat4Energy-Projekt, das von der Technischen Universität Delft koordiniert wird, zielt darauf, thermomagnetische Generatoren für die Umwandlung dieser Niedertemperatur-Abwärme zu entwickeln und sie auf ein marktfähiges Niveau zu bringen.


Im Rahmen des Projekts werden drei Demonstratoren entwickelt und validiert. Dabei werden thermomagnetische Materialien und Bauteile synthetisiert, um die effiziente Übertragung und Umwandlung der Abwärme in elektrische Energie zu gewährleisten. Durch in-situ-Experimente soll die Leistungsfähigkeit dieser maßgeschneiderten Materialien nachgewiesen werden.


Entwicklung von Bauteilen für neue Generation thermomagnetischer Demonstratoren


„Im Arbeitspaket Materialherstellung und -charakterisierung wird ein interdisziplinäres Team zusammen mit Industriepartnern optimale Materialien und Bauteile für eine neue Generation thermomagnetischer Demonstratoren entwickeln, die Abwärme effizient übertragen und in elektrische Energie umwandeln können“, erläutert Anja Waske von der BAM. Die Materialien müssen dabei zahlreichen thermomagnetischen Zyklen standhalten und dürfen dabei nur geringfügig ermüden oder korrodieren. „Mit in-situ-Experimenten wollen wir die Zuverlässigkeit dieser maßgeschneiderten Materialien testen und verbessern.“


An Heat4Energy sind 13 Universitäten und Forschungseinrichtungen aus sechs Ländern sowie drei Industrieunternehmen beteiligt. Das Projekt ist Teil des EU-Horizon Europe Programms und hat eine Laufzeit von vier Jahren. Es wird von der Europäischen Kommission mit 2,7 Mio. € finanziert und durch eine Marie-Skłodowska-Curie-Maßnahme unterstützt.


Die Marie-Skłodowska-Curie-Maßnahmen (MSCA) der Europäischen Kommission finanzieren exzellente Forschung und Innovation und statten Forscher in allen Phasen ihrer Karriere mit neuen Kenntnissen und Fähigkeiten aus, indem sie grenzüberschreitend mobil sind und verschiedene Sektoren und Disziplinen kennenlernen.