Strobel trocknet Quarzsand künftig mit Biomassewärme


Die Strobel Quarzsand GmbH hat Schmidmeier NaturEnergie mit einem Defossilisierungsprojekt beauftragt. Für die Trocknung von knapp einer Million Tonnen Quarzsand soll technologisch von Erdgas auf die Nutzung von Altholz (AI und AII) umgestellt werden. Das Projekt ermögliche eine CO2-Einsparung von 5 Mio. Tonnen. Dabei wird eine Wärmemenge von 28,7 GWh im Jahr erzeugt. Der Neubau in Freihung beinhaltet laut Schmidmeier NaturEnergie neben der Erzeugung auch die Transformation und den Transport der Prozesswärme als Heißluft zu den Trocknungsanlagen. Der Gesamtwirkungsgrad der Anlage liegt den Angaben zufolge bei 85 Prozent. Die Inbetriebnahme ist im laufenden Jahr geplant.

Eine besondere Hürde stelle die Auslegung der vorhandenen Trommeltrocknung auf weit über 400° C Trocknungstemperatur dar, berichtet Schmidmeier. Grundsätzlich erzeugten Biomassefeuerungen problemlos bis zu 1.000° C – allerdings im direkten Heißgasstrom. Da im vorliegenden Fall aufgrund der Qualitätssicherung eine direkte Beaufschlagung des Sandes mit Rauchgasen nicht in Frage kam, musste ein spezieller Heißgas-Luft-Wärmetauscher konzipiert werden, der im späteren Betrieb rotglühend „gefahren“ wird. „Solche Temperaturen im indirekten Betrieb sind weltweit mit Biomasse bisher kaum erzeugt worden.“ Für die hochbelasteten Zonen des Tauschers kommen hochhitzefeste Edelstahle zum Einsatz, wie sie beispielsweise auch in Triebwerken von SpaceX-Raketen verwendet werden.


Die Schmidmeier NaturEnergie GmbH hat sich auf die CO2-neutrale Versorgung von Produktionsprozessen mit Heißwasser, Dampf und Wärme aus Biomasse spezialisiert. Das Unternehmen entwickelt im Leistungsbereich von 500 kW bis 25 MW Energielösungen für Industrie, Gewerbe und Kommunen, auch mit KWK-Auskopplung zur Ökostromerzeugung. Das Leistungsspektrum umfasst den Angaben zufolge die Planung, Durchführung von Genehmigungsverfahren sowie die Lieferung und Errichtung der Anlagen im In- und Ausland.