Schuby ist nach Bollingstedt (103 MW / 238 MWh), Wengerohr (300 MW / 660 MWh) und Förderstedt (300 MW / 660 MWh) das vierte Großprojekt, das Eco Stor in den kommenden Jahren in Deutschland realisieren wird. Auf einem ca. 1,5 Hektar großen Grundstück in unmittelbarer Nähe des Umspannwerks soll 1 Block vom Typ „Eco Stor ES-100C“ mit 103 MW Leistung und 238 MWh Speicherkapazität entstehen. Der Block besteht aus Einem Anschluss an der 110kV Sammelschiene im Umspannwerk Schuby West, 32 Containerstationen für die Wechselrichter und Transformatoren sowie 64 Containerstationen mit Lithium-Ionen-Batterien.
Der Speicher soll zweimal täglich Produktionsüberschüsse an Wind- und PV-Strom über das benachbarte Umspannwerk aufladen und diesen erneuerbaren Strom in den morgendlichen und abendlichen Spitzen der Stromnachfrage in das öffentliche Stromnetz zurückspeisen. Damit könnten rechnerisch rund eine halbe Million Mehrpersonen-Haushalte für jeweils zwei Stunden morgens und abends mit erneuerbarem Strom versorgt werden.
„Setzen wir klare Signale an die Wirtschaft und Politik, dass die Energiewende gelingen wird, getragen von privaten Investitionen und ohne Förderungen“
Der Speicher soll in Echtzeit an die Marktplätze gekoppelt werden, an denen der Strom aus Wind- und PV-Anlagen angeboten wird. Die Aufladung des Batteriespeichers geschieht in Zeiten günstiger Strompreise im Großhandel, was insbesondere dann der Fall ist, wenn viel Sonne scheint oder Wind weht und die vielen PV- und Windkraftwerke bei voller Last produzieren. „Insofern ist der aufgeladene Strom im Wesentlichen aus erneuerbarer Produktion“, heißt es. Umgekehrt entlädt sich der Speicher in Zeiten hoher Strompreise.
„Mit dem zweiten ab November in Bau befindlichen Batteriespeicherwerk in der 100 MW Größenordnung setzen wir klare Signale an die Wirtschaft und Politik, dass die Energiewende gelingen wird, getragen von privaten Investitionen und ohne Förderungen“ sagt Eco Stor Geschäftsführer Georg Gallmetzer.
Gemeinde soll von Neuregelung bei Gewerbesteuer profitieren
Nach den Vorstellungen des Unternehmens sollen auch die Standortgemeinden profitieren. Eco Stor fordere von der Politik schon länger Änderungen bei der Gewerbesteuer-Gesetzgebung. Batteriespeicherwerke sind aktuell nicht wie Wind- oder PV-Kraftwerke von einer Regelung betroffen, die eine Zuteilung von 90 Prozent der anfallenden Gewerbesteuer zugunsten der Kommunen vor Ort regelt. „Es gibt gute Chancen, dass sich dieses bald ändert“ sagt Gallmetzer. Der Vorschlag, Gemeinden mit an der Gewerbesteuer partizipieren zu lassen, wurde kürzlich als Teil des Solarpaketes I beschlossen. Allerdings bedarf es noch der Umsetzung im Jahressteuergesetz 2024. „Die Verortung der Gewerbesteuer vor Ort fördert den Strukturwandel ländlicher Regionen und trägt zur Akzeptanz großer Infrastruktur- Maßnahmen in der Bevölkerung bei“, betont Gallmetzer.