„Speicherlösung ganzheitlich vorantreiben und Hürden abbauen“


Als Brücke bzw. als „energiewirtschaftliche Zeitmaschinen“ ermöglichten Speicher die zeitliche Verschiebung zwischen Erzeugung (aus regenerativen Energien) und Verbrauch. Der rasante Zubau bei Heimspeichern und auch in der Elektromobilität ließen einen weiteren schnellen Hochlauf und eine weitere erhebliche Kostensenkung erwarten. „Diese zentrale Rolle in der Bereitstellung von Flexibilitäten gilt es als dritte Säule der Energieversorgung zu berücksichtigen.“


Der BEE und der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW) machen in ihren Stellungnahmen verschiedene Vorschläge zur Verbesserung der regulatorischen Rahmenbedingungen für Stromspeicher. Dazu gehört eine Standardisierung der Baukostenzuschüsse, die lediglich für solche Speichersysteme erhoben werden sollten, die eine negative Wirkung auf den Netzausbau haben.


Branche fordert Aufhebung der Ausschließlichkeitsanforderungen


Um den notwendigen schnellen Hochlauf auch von Power-to-Heat-Anlagen und Elektrolyseuren zu gewährleisten, sollte darüber hinaus auch eine dauerhafte Befreiung von doppelten Netzentgelte für diese wichtigen Flexibilitäts-Technologien erfolgen. Die Befreiung sollte bei diesen Technologien zusätzlich an die Netzdienlichkeit des Strombezugs geknüpft werden, fordert der BEE. Dies gewährleiste sowohl eine netzdienliche geografische Lage der Anlage als auch eine netzdienliche Fahrweise bzw. zeitliche Nutzung des Stroms.


Daneben sei es besonders wichtig, den regulatorischen Rahmen so anzupassen, dass Speicher gleichzeitig mehrere Funktionen erfüllen können, wie z.B. die Eigenbedarfsoptimierung und die Erbringung von Systemdienstleistungen. „Dafür ist eine Aufhebung der Ausschließlichkeitsanforderungen (nach § 19 Abs. 3 EEG und der § 13 Abs. 4 InnAusV) notwendig sowie weitere regulatorische Erleichterungen“, führt der BEE in seinem Positionspapier aus. „Der Gesetzgeber sollte insgesamt die Möglichkeiten von Speichern am Strommarkt teilzunehmen verbessern und netzdienliches Verhalten stärker Anreizen (also z.B. auch die Ein- und Ausspeicherung von Windstrom).“


Auch wenn das enorme Potential von Speichertechnologien seitens der Regierung zunehmend anerkannt werde, werde die Marktdynamik noch immer unterschätzt. Der BEE verweist auf die kürzlich vorgelegte Studie von Frontier Economics zeigt, nach der alleine Großbatterien ihre Kapazität bis 2030 bis zu 15 GW / 57 GWh ausweiten könnten. Großspeicher könnten dabei im Strommarkt Netzkosten und Marktpreise stabilisieren.


Auch das Heimspeichersegment weist eine enorme Dynamik auf. „Alleine 2023 wurde eine kumulierte Speicherkapazität von 4,6 GWh installiert, was einem Zuwachs von 153 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht.“ Die Wachstumspotential aller Speichertechnologien gilt es zu entfesseln und schnellstmöglich systemdienlich zur Verfügung zu stellen.