„Die Transformation des Energiesystems muss einen spürbaren Mehrwert für Wirtschaft und Bevölkerung bringen und sich auch finanziell auszahlen“, sagte UVN-Hauptgeschäftsführer Benedikt Hüppe. „Die Energiekosten müssen sinken, die regionale Wertschöpfung erkennbar sein und die Wirtschaft insgesamt gestärkt werden.“ Hüppe warnte auch vor einer „Rolle rückwärts“ in der Energiepolitik. „Die Investitionen sind in Teilen so hoch, dass es die Unternehmen schlicht in der Existenz gefährden würde, wenn wir jetzt eine Rolle rückwärts machen“, sagte er. „Wir müssen diesen Weg jetzt weitergehen.“
Intelligente Steuerung der Auslastung des Stromnetzes mit Speichern und Anbindung an das Gasnetz
Zu den Forderungen der Verbände zählen eine intelligente Steuerung der Auslastung des Stromnetzes mit Speichern und einer Anbindung an das Gasnetz, eine gemeinsame Planung von Wind- und Solarflächen gemeinsam mit Netzanschlüssen und Abnahmestrukturen, ein Ausbau der Häfen für die Offshore-Windkraft und die Bewältigung des Fachkräftemangels.
Die Erklärung betont die systemische und flexible Planung der Infrastruktur im Bereich erneuerbarer Energien. „Wir streben eine systemische Flexibilität und marktorientierte Handlungsweise im Bereich erneuerbarer Energien an“, sagte die LEE-Vorsitzende Bärbel Heidebroek. „Dafür bedarf es einer entsprechenden Regulatorik, die es dem Mittelstand ermöglicht, auch zukünftig eine maßgebliche Rolle im Energiesystem zu spielen.“
Erneuerbare Energien seien nicht länger eine Marktnische, sondern prägten den Markt. „Dies bedeutet, dass Wind- und Solarflächen gemeinsam mit Netzanschlüssen und Abnahmestrukturen versorgungsorientiert geplant werden sollten und durch steuerbare Energien wie Biomasse, Geothermie und Wasserkraft ergänzt werden müssen“, erläuterte Heidebroek die Position der energieproduzierenden Branche.
Meyer zu Windenergiegenehmigungen: „Haben erstmals unser Landesziel von jährlich 1,5 Gigawatt geschafft“
Die Verbände übergaben die Erklärung bei einem Branchentag in Hannover Niedersachsens Energieminister Christian Meyer. Der Grünen-Politiker erklärte, erneuerbare Energien schafften in Niedersachsen zusätzliche Wertschöpfung in Milliardenhöhe.
Dem Minister zufolge wurden in diesem Jahr bis Anfang November landesweit 276 neue Windenergieanlagen mit einer Gesamtleistung von fast 1,6 Gigawatt genehmigt. Im Vorjahr seien es 158 Windräder mit etwas weniger als 1,1 Gigawatt gewesen. „Das heißt, wir haben erstmals unser Landesziel von jährlich 1,5 Gigawatt geschafft“, sagte Meyer. Allerdings müssen die Anlagen erst noch gebaut und in Betrieb genommen werden.
„Nun wird es darauf ankommen, dass wir auch die Strompreise weiter senken und die Menschen von den günstigen erneuerbaren Energien direkt profitieren“, sagte Meyer. Dazu solle die Stromsteuer auf erneuerbare Energien weitgehend abgeschafft und der Netzausbau vom Staat finanziert werden, forderte der Minister.