Die Partner sehen in dem Vorhaben das Potenzial, ein relevanter Eckpfeiler in der Umsetzung der Wasserstoffwirtschaft zu sein. Die erste Finanzierungsrunde unterstreiche das Vertrauen in die innovative Technologie des Unternehmens, sagte GHT-CEO Robert Nave: „Unsere Partner teilen unsere Vision, wir wollen einen Beitrag dazu leisten, Wasserstoff dauerhaft nachhaltiger und günstiger herzustellen.“
GHT hat eine patentierte Technologie entwickelt, um Wasserstoff klimaneutral zu erzeugen. Herzstück der Anlage ist demnach ein so genannter Flugstromreaktor, der nicht-recycelbare Kunststoffabfälle oder andere Materialien bei bis zu 1.600 Grad Celsius in ein Synthesegas umwandelt. Aus diesem wird direkt flüssiges CO2 als Kreislaufprodukt und Wasserstoff in Brennstoffzellenqualität gewonnen. Die Produktionskosten sollen sich auf bis zu 1,50 Euro pro Kilogramm Wasserstoff belaufen – im Vergleich zu bis zu acht Euro pro Kilogramm bei einer herkömmlichen Elektrolyse.
Erster Spatenstich auf ETG-Gelände im Oktober
Das Verfahren wurde bereits erprobt und soll nun auf dem Gelände des baden-württembergischen Recyclingunternehmens ETG Entsorgung und Transport in Betrieb genommen werden. Künftig sollen dort pro Jahr 100 Tonnen klimaneutraler Wasserstoff aus biogenen Reststoffen entstehen – genug, um den Jahresbedarf einer Wasserstofftankstelle zu decken. Der Spatenstich soll nächsten Monat erfolgen, der Produktionsstart ist für 2025 geplant.
Der deutsche Energieversorger RheinEnergie will seinen Kunden den einfachen Zugang zu den Wasserstoffanlagen als Contracting-Lösung ermöglichen und kann zudem den Betrieb übernehmen. hylane, ein Tochterunternehmen der 1886 gegründeten DEVK Versicherungen, garantiert als Betreiber der größten Wasserstoff-Lkw-Flotte Europas die Abnahme des produzierten Wasserstoffs. Bereits die aktuelle Flotte der hylane hat den Angaben zufolge einen Wasserstoffbedarf von rund 1.000 Tonnen pro Jahr.
Das Projekt in Ebersbach soll erst den Anfang einer Reise markieren: Gemeinsam mit seinen Partnern plant GHT in den nächsten fünf Jahren mindestens fünf weitere Projekte, die jährlich über 2.000 Tonnen Wasserstoff erzeugen sollen. GHT werde zeitnah eine zweite Finanzierungsrunde starten.