Auf dem 31 Hektar großen Areal in Berlin-Spandau entstehen 4.500 Wohnungen, 200 Gewerbeeinheiten sowie Kitas und Schulen. Die Wärme für das Quartier wird in einer zentralen Energiezentrale erzeugt und in ein Nahwärmenetz eingespeist. Eine rund zwei Kilometer lange Leitung transportiert die CO2-freie Abwärme aus den Spandauer Rechenzentren zum Quartier. Die Abwärme, die beim Betrieb der IT-Systeme entsteht, hat eine Temperatur von 20 bis 30 Grad Celsius und ist wetterunabhängig verfügbar. Sie dient als ideale Grundlage für Wärmepumpen, um die erforderliche Vorlauftemperatur von 65 Grad Celsius für das Wärmenetz zu erreichen.
Pionierprojekt zur Abwärmenutzung aus Bestandsrechenzentren
„Bei neuen Rechenzentren wird die Abwärmenutzung oft mitgedacht, für Bestandsrechenzentren gibt es jedoch kaum Lösungen,“ sagt Konstantin Hartmann, Managing Director EMEA bei Global Data Centers. „Mit diesem Projekt setzen wir ein Zeichen: CO2-freie Abwärme aus bestehenden Rechenzentren kann nachhaltig und effizient zur Versorgung eines großen Quartiers genutzt werden.“
Zur Absicherung von Spitzenlasten im Winter wird zusätzlich ein Power-to-Heat-Kessel mit 3,6 MW Leistung installiert. Ein Warmwasserspeicher mit 300 Kubikmetern Fassungsvermögen sorgt für eine effiziente Nutzung der Wärme. Der Hochbau der Energiezentrale beginnt Ende 2025, die Wärmeversorgung soll ab Ende 2026 starten.
Klimaschutz durch innovative Energiekonzepte
Niklas Wiegand, Geschäftsführer von Engie Deutschland, hebt die Bedeutung der Nachhaltigkeit hervor: „Durch die Nutzung der Abwärme aus dem Rechenzentrum sparen wir jährlich rund 6.000 Tonnen CO2 und versorgen das Quartier autark mit Wärme.“
Matthias Trunk, Vertriebsvorstand der Gasag betont die enge Zusammenarbeit der Partner: „Dieses Projekt ist ein wichtiger Beitrag zur Berliner Wärmewende. Die erfolgreiche Integration von Abwärme in die Wärmeversorgung zeigt das Potenzial solcher Lösungen.“