Facility Management

CyrusOne und E.ON wollen gemeinsame Lösungen für Energieversorgung von Rechenzentren entwickeln


Neben lokalen Lösungen zur Energieerzeugung wollen die Partner auch in den Bereichen Netzdienstleistungen, Power Purchasing Agreements (PPA) und Abwärmenutzung zusammenarbeiten. „Ziel der Partnerschaft ist es, kurzfristig zusätzliche Kapazitäten für Kunden in dynamisch wachsenden Regionen bereitzustellen, in denen der Netzzugang derzeit stark eingeschränkt oder verzögert ist“, heißt es weiter.

Für die Partnerschaft entwickele E.ON Energy Infrastructure Solutions (EIS) sein lokales Stromerzeugungssystem E.ON IQ Energy Center zusammen mit CyrusOne weiter. Mit dem System soll das hochmoderne Hyperscale-Rechenzentrum CyrusOne FRA7 in Frankfurt Griesheim künftig mit Strom versorgt werden.

Lokales Stromerzeugungssystem soll 61 MW zusätzliche Leistung bereitstellen

Das lokale Stromerzeugungssystem soll die bestehende Stromversorgung ergänzen und ab 2029 zusätzliche 61 MW elektrische Leistung bereitstellen. Damit könne der Campus um weitere 45 Megawatt IT-Kapazität erweitert werden, sodass die Gesamt-IT-Kapazität des FRA7-Campus letztlich auf 126 Megawatt ansteigt.

„Wir entwickeln Lösungen, die Strom und Kühlung für das Rechenzentrum sowie Wärme für den Campus bereitstellen“, sagt Marten Bunnemann, CEO von E.ON Energy Infrastructure Solutions. Das Rechenzentrum von CyrusOne ist Teil des Frankfurt Westside Campus, einer 73 Hektar großen Entwicklungsfläche für Gewerbe und Industrie, das von der BEOS AG und Swiss Life Asset Managers verwaltet wird. Im Jahr 2023 wurde CyrusOne ausgewählt, ein Rechenzentrum zu realisieren, das bis zu 40 MW Abwärme in das Campus-Heiznetz einspeisen könne.

Abwärme aus Stromerzeugung wird für Kühlung des Rechenzentrums genutzt

Beim geplanten Stromerzeugungssystem werde insbesondere auf Energieeffizienz geachtet. Ein Novum in der Branche sei die geplante Integration einer Grundlastkühlung über Absorptionskältemaschinen, die die Abwärme aus der Stromerzeugung in Kühlung für das Rechenzentrum umwandeln. Dieses Verfahren soll die Gesamteffizienz des Systems steigern, den Stromverbrauch senken und damit den Power Usage Effectiveness-Wert (PUE) signifikant verringern.

Das gemeinsam von E.ON und CyrusOne entwickelte System erzeugt Strom, Kühlung und Wärme durch einen Verbrennungsprozess und ermögliche CyrusOne die Einbindung von Herkunftsnachweisen für grünen Strom. Zu Beginn werde Erdgas als Brennstoff verwendet. Das System ist „hydrogen-ready“ und könne mit bis zu 25 Prozent Wasserstoff betrieben werden. „Eine Umstellung auf 100 Prozent Wasserstoff ist durch entsprechende Nachrüstungen möglich“, heißt es weiter.

Darüber hinaus verbessere das System die Qualität und Nutzbarkeit der Abwärme des Rechenzentrums erheblich, indem es die Abwärme der Absorptionskältemaschine integriert und die Ausgangstemperatur um zehn Grad Celsius erhöht.