Facility Management

„Flexibilitäts-Check“: 15,6 TWh Verbrauch könnten schon jetzt durch E-Autos & Co. verschoben werden


„Wir beobachten schon heute, dass viele Menschen bereit sind, ihre vorhandenen Flexibilitäten klug zu nutzen – klug im Sinne eines ausgeglichenen Energiesystems, aber auch im Hinblick auf die Kosten“, sagt Thon. Flexibilität führe nicht nur zu einer Senkung der eigenen Energiekosten, sondern trage auch insgesamt zu einem effizienteren und kostengünstigeren Energiesystem bei. „Damit sind innovative Tarife, die ein flexibles Nutzungsverhalten auf der Verbrauchsseite fördern, für eine erfolgreiche Energiewende unerlässlich.“

Wie die Bevölkerung konkret zur Flexibilität im Energiesystem steht, zeigt eine repräsentative Umfrage für den „E.ON Flexibilitäts-Check“: Fast jeder Zweite (44 Prozent) gibt darin an, bereits über dynamische/flexible Tarife informiert zu sein. Zudem zeigen sich zwei Drittel der Befragten (68 Prozent) offen für Verbrauchs-Verschiebungen in eine andere Tageszeit.

Hochrechnung belegt deutlichen Zuwachs bei Energiewende-Technologien

Für die Studie haben die Forschungsstelle für Energiewirtschaft (FfE) und ein E.ON Data Team ausgewertet, wie verbreitet Wärmepumpen, E-Autos sowie Heimspeicher heute sind und künftig sein könnten. Auch die Verteilung der Mikro-Flexibilitäten Waschmaschine, Trockner und Spülmaschine wurde berücksichtigt. Im Fokus standen die Jahre 2025 und 2030. Auf Basis der Daten und verschiedener Annahmen hat das Experten-Team aus den Energieverbräuchen der Technologien eine potenziell flexible Energiemenge abgeleitet. Sie beschreibt das technische Potenzial der maximal verfügbaren verschiebbaren Kapazität.

Den größten Anteil daran im Jahr 2025 haben demnach die Mikro-Flexibilitäten – Waschmaschine, Trockner und Spülmaschine stehen mit 8,1 TWh für rund die Hälfte des gesamten Flex-Potenzials von 15,6 TWh. Es folgen Heimspeicher (3,3 TWh), E-Autos (2,8 TWh) und Wärmepumpen (1,3 TWh). Für 2030 dreht sich der Trend, da die Verbreitung nachhaltiger Kundenlösungen wachse: Das größte technische Potenzial bieten nun Heimspeicher (11,7 TWh), gefolgt von E-Autos (8,2 TWh), Mikro-Flexibilitäten (8,1 TWh) und Wärmepumpen (2,9 TWh).

„Unsere Hochrechnungen zeigen einen starken Zuwachs bei den haushaltsnahen Energiewende-Technologien. Für 2030 rechnen wir mit rund 3,6 Mio. Wärmepumpen, knapp 5,9 Mio. E-Autos und 4,7 Mio. Heimspeichern im Bestand“, sagt Serafin von Roon, Managing Director der FfE. „Die Ergebnisse verdeutlichen, dass diese Technologien eine wichtige Rolle in einem flexiblen Energiesystem der Zukunft spielen werden.“

Bayern, Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz regional auf vorderen Plätzen

Neben dem bundesweiten Trend analysiert die Studie auch, wie es in den 16 Bundesländern um die Flexibilität des Energiesystems steht. Dafür wurden unter anderem die regionalen potenziell verschiebbaren Energiemengen pro Haushalt ermittelt, um eine Vergleichbarkeit herzustellen; sowie Ergebnisse einer repräsentativen Bevölkerungsumfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov zugrunde gelegt. Im Vordergrund standen darin Fragen zum Wissen rund um Flexibilität und zur Bereitschaft, Verbräuche in bestimmte Zeiten zu schieben. Aus den Ergebnissen der sechs Indikatoren Wärmepumpen, E-Autos, Heimspeicher, Mikro-Flexibilitäten, Flex-Wissen und Flex-Bereitschaft wurde ein regionales Vergleichs-Ranking für die Jahre 2025 und 2030 gebildet.

In beiden Jahren platzieren sich dieselben Bundesländer an der Spitze: Bayern liegt mit einer potenziell verschiebbaren Energiemenge von 463 kWh pro Haushalt im Jahr 2025 und starken Umfrage-Platzierungen auf Platz eins und kann diese Position 2030 halten. Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz landen 2025 punktgleich auf Platz zwei – 2030 platziert sich Rheinland-Pfalz dann vor Baden-Württemberg.

Hier kann das 16-seitige Papier von E.ON und FfE aufgerufen werden.