Facility Management

Leipziger Solarthermie-Rekordprojekt: Letzter von 13.200 Kollektoren montiert


Bei dem letzten Kollektor und allen zuvor montierten handelt es sich um Vakuumröhren-Kollektoren vom Typ XL 19/49 mit CPC-Spiegeln aus dem AquaSystem von Ritter XL Solar. Ihre Bruttokollektorfläche beträgt jeweils 4,94, die Aperturfläche 4,5 Quadratmeter. Die 72,4 Kilogramm schweren Kollektoren sind unter- und überirdisch mit Rohrleitungen verbunden und arbeiten mit reinem Wasser als Wärmeträger. Die Regelungstechnik ermögliche eine vollautomatische Steuerung der Anlage nach der Sonneneinstrahlung und eine flexible Anpassung an die wechselnden Bedingungen im Leipziger Fernwärmenetz.

Das Areal umfasst eine Gesamtfläche von 14 Hektar mit 65.208 Quadratmetern Kollektorfläche. Es liefert künftig rund 26 GWh Wärme pro Jahr mit einer Spitzenleistung der Erzeugung von circa 41 MW. Damit ließen sich im Sommer rund 20 Prozent des Leipziger Tagesbedarfs an Wärme abdecken. Die Anlage trage wesentlich zur Dekarbonisierung der Wärmeversorgung bei, indem sie der Umwelt rund 7.160 Tonnen klimaschädliches CO2 pro Jahr vermeidet.

Versiegelungsgrad nur 0,01 Prozent bezogen auf Kollektorfläche

„Das Projekt ist ein wichtiger Bestandteil unseres Zukunftskonzepts, bei dem wir erneuerbare, innovative und konventionelle Techniken der Wärmeversorgung miteinander verknüpfen“, sagt Erik Jelinek, Projektleiter Energieanlagen Erzeugung bei den Leipziger Stadtwerken. Solarthermie bezeichnet er als eine der „effizientesten erneuerbaren Wärmequellen“. Bezogen auf die Fläche könnten mit ihr rund dreimal mehr Energie als bei Photovoltaik und circa 30- bis 45-mal mehr als bei Biomasse erzeugt werden.

Die Kollektortische stehen um 20 Zentimeter höher als üblich, berichtet Guido Wimmer, Projektleiter bei Ritter XL Solar. Nur durch die Rammprofile ergebe sich im Kollektorfeld eine Versiegelung, die allerdings äußerst gering ausfällt. Insgesamt liege der Versiegelungsgrad bei circa 0,01 Prozent bezogen auf die Kollektorfläche. „In Verbindung mit zusätzlichen Anpflanzungen und Aussaaten sowie einem ökologisch nachhaltigen Pflegekonzept kann die Biodiversität auf der Fläche erhöht werden“, sagt Wimmer.