Facility Management

30-MW-Großwärmepumpe für Wärmewende in Hannover


Die Großwärmepumpe mache das Klärwerk zur Wärmequelle und nutze das verbliebene Energiepotenzial des geklärten Wassers, das in der Kläranlage zunächst gereinigt und anschließend wieder in die Leine abgegeben wird. Das Klarwasser, das auch in den Wintermonaten eine Temperatur von etwa 12-16 Grad Celsius hat, wird erst durch einen Filter und dann durch Wärmepumpenmodule geleitet. Dabei wird dem Wasser Energie entzogen, sodass sich die Temperatur des Wassers reduziert, bevor es in den Fluss abgegeben wird. Das Energiepotenzial wird wiederum genutzt, um das für die Fernwärme benötigte Wasser auf eine Betriebstemperatur von 95 Grad Celsius zu erwärmen.

Das Projekt wird durch die Bundesförderung für effiziente Wärmenetze (BEW) des Bundesamts für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle unterstützt und mit insgesamt 22,5 Mio. Euro gefördert.

Enercity setzt auf vielfältige Lösungen für grüne Fernwärme

Die nun anstehenden Baumaßnahmen umfassen die Fernwärmeleitungen sowie die Stromversorgung der Wärmepumpe und haben eine Länge von mehr als vier Kilometer. Einen Teil dieser Arbeiten machen zudem spezielle Bohrarbeiten aus, bei denen die Leine an drei Stellen in einer Tiefe von rund zehn Metern unterhalb der Sohle unterquert wird. Durch diese Tunnel werden Rohrstränge gezogen, durch die die Fernwärme- und Stromleitungen führen werden.

Die Fernwärme ist laut enercity elementarer Baustein der Wärmeplanung für die Landeshauptstadt. Ziel ist, bis Mitte der 2030er Jahre Klimaneutralität in der Erzeugung zu erreichen. In diesem Zusammenhang errichtet enercity sukzessiv nachhaltige Wärmeerzeugungsanlagen. Insgesamt werden künftig 14 nachhaltige Wärmequellen das Fernwärmenetz der Landeshauptstadt speisen. Das Portfolio umfasst unter anderem Lösungen wie Klärschlammverwertung, Klarwasser- und Flussgroßwärmepumpen, Biomethan-Blockheizkraftwerke sowie ein Biomasse-Heizkraftwerk und Geothermie. Dafür wird das Fernwärmenetz kontinuierlich erweitert – von derzeit etwa 360 Kilometern auf rund 550 Kilometer. Bis 2040 sollen rund 18.000 Gebäude in Hannover von klimaneutraler Fernwärme profitieren – fünfmal so viele wie heute.