Facility Management

EnviTec: Nach zwei „außergewöhnlichen Jahren“ bringt 2024 Normalisierung


Im Eigenbetrieb, dem größten Segment des Konzerns, sank der Umsatz im Berichtszeitraum um 18,8 Prozent auf 191,6 Mio. Euro (Vorjahr: 236,1 Mio. Euro). Die Gesamtleistung lag bei 200,5 Mio. Euro (Vorjahr: 255,0 Mio. Euro). Insbesondere gesunkene Strom- und Gaspreise sowie weiterhin rückläufige THG-Quotenpreise führten zu diesem Rückgang. Der Bereich Service entwickelte sich im Berichtszeitraum auf Vorjahresniveau. Der Segmentumsatz erhöhte sich um 4,0 Prozent auf 50,5 Mio. Euro (Vorjahr: 48,6 Mio. Euro). Die Gesamtleistung belief sich auf 52,2 Mio. Euro (Vorjahr 50,2 Mio. Euro). Im Segment Anlagenbau erzielte EnviTec Umsatzerlöse in Höhe von 95,6 Mio. Euro (Vorjahr: 132,1 Mio. Euro). Maßgeblich für den Rückgang ist hier eine geringere Anzahl fertiggestellter und schlussgerechneter Bauprojekte, berichtet EnviTec. Auch die Gesamtleistung lag mit 99,7 Mio. Euro unter dem sehr dynamischen Vorjahresniveau von 140,5 Mio. Euro.

2024 besonderer Schwerpunkt auf Fortsetzung des Investitionsprogramms

Neben dem operativen Geschäft lag im Berichtsjahr erneut ein besonderer Schwerpunkt auf der Fortsetzung des Investitionsprogramms. Nach der erfolgreichen Inbetriebnahme der Bio-LNG- und LCO₂-Großanlage in Güstrow werden vier weitere Eigenbetriebsanlagen zu Gasaufbereitungsstandorten mit integrierter CO₂-Verflüssigung umgebaut. Zwei dieser Projekte mit einem Investitionsvolumen von insgesamt rund 50 Mio. Euro konnten im ersten Quartal 2025 erfolgreich fertiggestellt werden. „Diese strategischen Investitionen werden in den kommenden Jahren zu einem nachhaltig gesteigerten Umsatz- und Ergebnisniveau im Eigenbetriebssegment beitragen“, heißt es.

„Wie erwartet spiegelt das Geschäftsjahr 2024 eine Normalisierung nach zwei außergewöhnlichen Jahren wider“, sagt Jörg Fischer, CFO der EnviTec Biogas AG. Man habe die Phase hoher Ertragskraft genutzt, um durch den Eintritt in neue Märkte und Geschäftsfelder sowie durch gezielte Investitionen eine starke Basis für die künftige Entwicklung unserer Gruppe zu schaffen.

Rahmenbedingungen: „Erstmals seit Jahren wieder Fortschritte in Deutschland“

Die für den Biogassektor bedeutenden politischen Rahmenbedingungen hätten sich zuletzt uneinheitlich entwickelt. In Deutschland seien mit dem im Januar 2025 verabschiedeten Biomassepaket sowie den klaren Bekenntnissen zur Bioenergie im Koalitionsvertrag der neuen Bundesregierung erstmals seit Jahren wieder deutliche Fortschritte erzielt worden. „In wichtigen Auslandsmärkten wie den USA ist die Lage hingegen von erheblichen regulatorischen Unsicherheiten geprägt, die auf Kundenseite zu spürbarer Investitionszurückhaltung führen.“ Ablesbar werde dies am Auftragsbestand im Anlagenbau, der deutlich von 208,0 Mio. Euro zum Jahresende 2023 auf 129,0 Mio. Euro per Ende Dezember 2024 sank.

„Wir sehen weiterhin eine Vielzahl von Chancen für unser Unternehmen, vor allem in den Einsatzfeldern von Biomethan“, sagt Olaf von Lehmden, CEO der EnviTec Biogas AG. „Deshalb werden wir in diesem Bereich im laufenden Jahr weiter investieren und den Umbau zwei weiterer Eigenbetriebsanlagen abschließen. Entscheidend für die weitere Entwicklung unserer Branche und damit auch unseres Unternehmens ist, dass die positiven Signale aus Markt und Politik in verlässliche und technologieoffene Rahmenbedingungen überführt werden – und die Dekarbonisierung nicht durch geopolitische Spannungen oder ein nachlassendes politisches Engagement einzelner Akteure an Dynamik verliert.“

Ergebnis soll 2025 zwischen 25 und 35 Mio. Euro erreichen

Im Geschäftsjahr 2025 prognostiziert EnviTec im Konzern eine Gesamtleistung (oder Umsatz) in einer Bandbreite von 330 bis 370 Mio. Euro. Beim Ergebnis vor Steuern (EBT) erwartet der EnviTec-Vorstand eine Bandbreite von 25 bis 35 Mio. Euro zu erreichen. Der Rückgang gegenüber dem Geschäftsjahr 2024 erkläre sich vor allem durch Einmaleffekte im Bereich Energy, die im laufenden Geschäftsjahr in dieser Form nicht mehr zum Tragen kommen, sowie ein schwächeres Ergebnis und Konsolidierungseffekte im Segment Anlagenbau.