Facility Management

„Dass Kraft-Wärme-Kopplung eine wichtige Rolle spielt, steht außer Frage“


„KWK wird ein wichtiger Baustein zukünftiger Energiesysteme bleiben, weil sie im Großen wie im Kleinen Versorgungssicherheit schafft“, betonte B.KWK-Hauptgeschäftsführerin Barbara Minderjahn. KWK könne überall eingesetzt werden, sei kurzfristig realisierbar und hocheffizient. „Egal, ob man KWK als wirtschaftlich, nachhaltig und sicher beschreibt, oder als flexibel, dezentral und hocheffizient – KWK ist die wichtigste Technologie für den Umbau der Energieversorgung hin zu einer CO₂-armen Versorgung.“

B.KWK-Präsident Andreas Rimkus hob die strategische Bedeutung dezentraler KWK-Anlagen hervor: „Kraft-Wärme-Kopplung ist weit mehr als ein klassisches Heizkraftwerk – sie ist die tragende Säule einer sicheren, effizienten und flexiblen Energieversorgung.“ Dezentrale Anlagen entlasteten die Netze und könnten jährlich rund 6 GW an gesicherter Leistung zubauen. Damit sei die Branche in der Lage, einen erheblichen Anteil am politisch angestrebten Ausbauziel von 20 GW bis 2030 zu leisten. Rimkus forderte zugleich mehr Planungssicherheit und eine verbindliche Verankerung der KWK in der künftigen Kraftwerksstrategie.

Rouenhoff: KWKG muss für den Kapazitätsmarkt fit gemacht werden

Auch das Bundeswirtschaftsministerium erkennt die Schlüsselrolle der Technologie an. „Die Bundesregierung ist sich bewusst, dass dringender Handlungsbedarf besteht. Dass KWK eine wichtige Rolle spielt, steht außer Frage. Das KWKG muss für den Kapazitätsmarkt fit gemacht werden“, sagte Stefan Rouenhoff, Parlamentarischer Staatssekretär im BMWK. Er verwies darauf, dass KWK künftig stärker dazu beitragen müsse, die Residuallast zu sichern, während die Erneuerbaren zunehmend die Grundlast stellen.

Der SPD-Bundestagsabgeordnete Helmut Kleebank formulierte es noch deutlicher: „Da geht kein Weg an der KWK vorbei.“ Angesichts wachsender Klimarisiken sei Handeln gefragt. KWK schaffe in Kombination mit erneuerbaren Energien ein resilientes Energiesystem, das Versorgungslücken schließen und die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen überwinden könne.

„KWK ist kein Auslaufmodell, sondern eine Innovationstechnologie mit Zukunft“

In den Fachvorträgen des Kongresses standen Dekarbonisierung und Innovation im Mittelpunkt. Jochen Epp von Tedom Energy Systems zeigte, wie hocheffiziente KWK-Systeme die CO₂-Emissionen im europäischen Energiesektor messbar senken können. Eine zentrale Rolle spielen dabei erneuerbare Brennstoffe – von Biogas bis Wasserstoff. Beim energiepolitischen Abend wurde die Diskussion mit einem Impulsvortrag zur Grüngas-Quote fortgeführt. Am zweiten Kongresstag zeigten Praxisbeispiele, wie modern und vielseitig KWK heute ist – von Mikro-KWK-Systemen über regenerative Speicherkraftwerke bis hin zu Hybridlösungen. „KWK ist kein Auslaufmodell, sondern eine Innovationstechnologie mit Zukunft“, lautet das Kongress-Fazit der B.KWK-Hauptgeschäftsführerin Minderjahn.