Facility Management

Contracting-Branche: Wachstum trotz vieler ungelöster Probleme und Hemmnisse


Ein deutliches Plus gab es beim Einsatz von Luft-Wärmepumpen, deren Anteil sich von 14 Prozent auf 30 Prozent mehr als verdoppelte. Das zeigt: Die Expertinnen und Experten der Branche schätzten Wärmepumpen und setzten sie immer häufiger als optimale Lösung ein. Dagegen setzten Contracting-Unternehmen weniger Pellets und Hackschnitzeln ein, der Anteil reduzierte sich auf 26 Prozent.

Zwei Drittel der Projekte entfallen auf Wohnungswirtschaft und Quartierslösungen

Die Projektverteilung bleibt weitgehend stabil: Rund 65 Prozent der Projekte entfallen auf die Wohnungswirtschaft und Quartiersversorgung. Kommunen verzeichnen einen leichten Anstieg auf 7 Prozent. Auch die Sektoren Gewerbe, Industrie und Gesundheitsimmobilien setzen Contracting-Projekte häufig ein.

Förderprogramme gewinnen für Contracting-Anbieter an Attraktivität. Insbesondere die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) und die Bundesförderung für effiziente Wärmenetze (BEW). 32 Prozent der befragten Energiedienstleister nutzen demnach mittlerweile Fördermittel, 2023 waren es noch etwas weniger. Dennoch verzichten nach wie vor rund zwei Drittel auf Förderprogramme.

Wiederholte GEG-Debatten schaden dem Investitionsklima

Als größte Herausforderungen nennen die Marktteilnehmer unverändert die unsicheren politischen Rahmenbedingungen, Preisentwicklungen und fehlende Gesetzesnovellen. Vor allem die sich wiederholende Debatte um das Gebäudeenergiegesetz (GEG) wird als zentrales Hemmnis genannt. Dies lässt Energiedienstleister und Kunden unsicher in die Zukunft blicken, da sie Investitionsentscheidungen langfristig auf Grundlage der geltenden Gesetzeslage treffen. Die Branche bewertet ihre Entwicklungserwartungen für 2025 leicht pessimistischer: mit 5,8 von 10 Punkten (Vorjahr: 6,0).

Eine zunehmende Rolle spielt die kommunale Wärmeplanung. „Energiedienstleister sind mit zahlreichen Kommunen im Austausch und unterstützen diese vor allem mit der Bereitstellung von Daten und Fachwissen“, berichtet vedec. Neben der Umsetzung konkreter Maßnahmen sind sie in der Akteursbeteiligung und Öffentlichkeitsarbeit eingebunden und übernehmen häufig die Koordination von Arbeitsgruppen.

„Gerade in der kommunalen Wärmeplanung sind wir ein entscheidender Partner“

„Die aktuellen Zahlen zeigen, dass unsere Branche trotz aller Widrigkeiten wächst“, sagt Tobias Dworschak, Vorstandsvorsitzender des vedec. „Gerade in der kommunalen Wärmeplanung sind wir ein entscheidender Partner. Damit wir unser Potenzial für die Wärmewende voll entfalten können, braucht es aber klare, verlässliche und langfristige Rahmenbedingungen.“