Facility Management

Erkner setzt auf Kombi aus Bioenergie und Wärmepumpe


Das Herzstück der Anlage bildet ein Biomethan-BHKW mit 360 kW elektrischer und 400 kW thermischer Leistung. Der vor Ort erzeugte Grünstrom dient zugleich als Antriebsenergie für das Wärmepumpensystem. Dieses kombiniert eine Luft-Wasser- und eine Wasser-Wasser-Wärmepumpe, beide betrieben mit natürlichen Kältemitteln. Mit einer Leistung von 530 kW kann Heizwasser auf bis zu 80 Grad Celsius erhitzt werden – gespeist aus Umweltwärme und ergänzt durch einen Wärmespeicher. Die erwartete Jahresarbeitszahl (COP) liegt zwischen 3 und 4.

Die intelligente Sektorenkopplung sorge dafür, dass das lokale Stromnetz nicht zusätzlich belastet wird. Im Bedarfsfall, insbesondere in kalten Wintermonaten, unterstützt ein bestehender Erdgaskessel die Versorgung.

TEWE investiert 2,5 Mio. Euro – davon rund 600.000 Euro aus der BEW

Von der neuen Fernwärmeversorgung profitieren den Angaben zufolge zahlreiche Gebäude im Zentrum von Erkner: darunter Wohnhäuser, öffentliche Einrichtungen wie Rathaus, Kino, Schulen, Kitas, ein Ärztehaus sowie eine Seniorenresidenz. Auch Einfamilienhäuser in der Nähe der Trassen können angeschlossen werden. „Damit reduziert sich die Abhängigkeit von fossilen Energien und internationalen Märkten, während gleichzeitig die Versorgungssicherheit vor Ort steigt.“

Insgesamt investierte TEWE 2,5 Mio. Euro in das Projekt, davon rund 600.000 Euro aus der Bundesförderung für effiziente Wärmenetze (BEW). Planung und Baubegleitung übernahm die Muttergesellschaft EWE, bei der Umsetzung kamen bewusst regionale Partner zum Einsatz.

Das Heizhaus Mitte ist Teil einer langfristigen Strategie zur klimafreundlichen Wärmeversorgung in Erkner. Auch die beiden weiteren Energiezentralen Buchhorst und Flakensee, die bislang mit Erdgas betrieben werden, sollen schrittweise auf erneuerbare Technologien umgestellt werden. Konkrete Konzepte befinden sich derzeit in Vorbereitung.