Geothermieprojekt Altdorf wirtschaftlich nicht darstellbar


Das habe ein Gutachten der Kanzlei Gaßner, Groth, Siederer & Coll. (GGSC) in Augsburg ergeben. Daher müssten nun neue Wege beschritten werden, um zu einer unabhängigen Wärmeversorgung der Gemeinde zu gelangen.


Wie die Marktgemeinde weiter mitteilte, habe der Verwaltungsrat der Projektgesellschaft Altdorf beschlossen, einen Arbeits- und Kostenplan unter Federführung des Bayerischen Zentrums für Angewandte Energieforschung (ZAE Bayern) aufzustellen. Dabei soll auch das technische Konzept auf den Prüfstand gestellt werden. Die kostengünstige Wärmeversorgung der Bürger habe oberste Priorität. Nach Vorliegen des technischen Konzeptes soll es der Gemeinde zufolge nochmals eine Wirtschaftlichkeitsberechnung geben. Ein Ergebnis sei hier frühestens in vier Monaten zu erwarten.


Laut Projektsteckbrief ist in Altdorf eine hydrothermale Geothermienutzung vorgesehen. Hierzu gab es im Jahr 2008 eine erste Bohrung mit einer Tiefe von 611 Metern. Dabei wurde 65 °C warmes Thermalwasser mit einer Förderrate von 88 bis 115 Litern pro Sekunde vorgefunden. Die im August 2012 ermittelte Temperatur der zweiten Bohrung habe jedoch nicht ganz die prognostizierten Erwartungen erfüllt. Ein Fernwärmenetz soll die Wärme zu den Verbrauchern bringen.


Projektbetreiber ist die Gemeinde Altdorf. Weitere Partner sind die GEOenergie Bayern GmbH, Regensburg, die Geoteam Technisches Büro für Hydrogeologie, Geothermie und Umwelt GmbH, Graz und München, sowie die BER engineering + renewables, Regensburg.


Die massive Steigerung der geschätzten Kosten ist nicht nur die Folge von angenommenen Preissteigerungen, führte die Gemeinde weiter aus. Im Zuge der Detailplanung habe sich herausgestellt, dass die ursprünglich dimensionierte Netzlänge überschritten und die Verlegung der Fernwärmerohre aufgrund zahlreich vorhandener Leitungen anderer Versorgungsträger deutlich aufwändiger werde als zunächst angenommen. Zudem würden weniger Fördermittel zur Verfügung stehen als erhofft. Bürgermeister Helmut Maier (CSU) sowie die Mehrheit des Marktgemeinderates stünden jedoch weiterhin hinter dem Projekt.