Die Aufnahmen sollen dafür genutzt werden, die energetischen Dämmeigenschaften aller Gebäudedächer der Stadt zu analysieren, teilte RWE in Essen mit. Ziel des Projektes „RWE-Flugthermografie“ sei es, die Bürger für das Energiesparen zu sensibilisieren und die Energieeffizienz im Gebäudebestand der Kommune zu verbessern. Im Herbst könne jeder Hauseigentümer von der Stadt sein individuelles Wärmebild erhalten.
Wie RWE näher erläuterte, ist die Qualität der Dachisolierung ein aussagekräftiger Indikator für den gesamten energetischen Zustand des Gebäudes. Daher böten die Bilder eine gute Entscheidungsgrundlage für mögliche Sanierungen. „Eine ausgiebige Energieberatung vor Ort kann dieses Wärmebild jedoch nicht ersetzen“, unterstrich Silke Katharina Berger, Leiterin Produkte Kommunen bei RWE Deutschland. Die Stadt Essen und RWE würden im Herbst sowohl individuelle Beratungen als auch allgemeine Informationsveranstaltungen anbieten.
Aufgenommen hat die Wärmebilder die belgische Firma Eurosense, hieß es weiter. Ein Spezialflugzeug, in das eine Thermokamera eingebaut ist, habe 80 Flugschleifen über Essen gedreht. Hierfür seien zwölf Flugstunden verteilt auf drei Nächte notwendig gewesen, da nur nächtliche Aufnahmen aussagekräftig seien. „Am Tag wäre eine Messung nicht sinnvoll“, sagte Rolf Wilting, Geschäftsleiter von Eurosense Deutschland. Die Sonneneinstrahlung, die insbesondere Gebäude und Straßen aufheizt, würde ein unbrauchbares Ergebnis liefern. Nach Angaben des Amts für Geoinformation der Stadt Essen müssen allerdings auch nachts weitere Rahmenbedingungen stimmen. So dürfe es nicht wärmer als fünf °C und dazu noch trocken und windstill sein.
Die Datenaufbereitung werde nun mehrere Monate in Anspruch nehmen, teilte RWE weiter mit. Eurosense und TÜV Rheinland bereiteten das thermografische Flugbild auf und führten es mit den Gebäudedaten der Stadt zusammen, so dass eine individuelle Gebäudeinformation entstehe. Zusätzlich werde eine Thermalkarte der ganzen Stadt angefertigt. Der Datenschutz habe bei dem Verfahren oberste Priorität. RWE Deutschland habe die luftgestützte Thermografie bereits in den Städten Rheinbach und Arnsberg eingesetzt, weitere Kommunen sollen folgen.