Energieverbrauch legt 2013 deutlich zu


Die von der AG Energiebilanzen auf Basis des Verbrauchs der ersten neun Monate erstellte Jahresprognose geht davon aus, dass der Energieverbrauch in Deutschland 2013 eine Gesamthöhe von etwa 14.000 Petajoule (PJ) oder rund 479 Mio. Tonnen Steinkohleneinheiten (SKE) erreichen wird. Nur ein starker und andauernder Kälteeinbruch könnte noch zu einer merklichen Abweichung von der Prognose führen, heißt es seitens der AG.


Deutliche Verbrauchszuwächse erwartet die Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen beim Erdgas und den erneuerbaren Energien. Erstmals seit 2008 wird wieder mit einer leichten Zunahme des Ölverbrauchs gerechnet. Auch bei der Steinkohle wird es den Angaben zufolge ein Plus geben. Rückgänge werden bei der Kernkraft und der Braunkohle erwartet.


In den ersten neun Monaten lag der Verbrauch an Primärenergien in Deutschland nach den Berechnungen der AG Energiebilanzen bei 10.382 PJ oder 354,3 Mio. Tonnen SKE. Das entspricht einem Zuwachs von 3,6 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Wichtigste Ursache für den Verbrauchsanstieg war der erhöhte Bedarf von Wärmenergien im Zuge des langen Winters und des kühlen Frühlings. Von der wirtschaftlichen Entwicklung gingen dagegen kaum Impulse auf den Energieverbrauch aus; „eventuelle Steigerungen der Energieeffizienz sind 2013 durch die Temperatureffekte überkompensiert worden“, heißt es.


Die erneuerbaren Energien legten insgesamt um 6 Prozent zu. Bei der Wasserkraft (ohne Pumpspeicher) gab es in den ersten neun Monaten des Jahres einen Zuwachs um rund 6 Prozent. Die Windkraft verzeichnete dagegen ein Minus in der gleichen Größenordnung. Der Beitrag der Photovoltaik lag um 5 Prozent über dem Wert des Vorjahreszeitraums.


Der Mineralölverbrauch verzeichnete erstmals seit 2008 wieder eine Zunahme und erhöhte sich um gut 2 Prozent. Bei einer insgesamt stabilen Nachfrage nach Kraftstoffen war insbesondere der um rund 13 Prozent höhere Absatz an leichtem Heizöl für die Gesamtentwicklung verantwortlich. Infolge der anhaltend kalten Witterung wurde vor allem in der ersten Jahreshälfte deutlich mehr Erdgas zur Wärmerzeugung eingesetzt. Insgesamt stieg der Erdgasverbrauch in den ersten neun Monaten um rund 11 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum.


Der Verbrauch von Steinkohle lag um 3 Prozent über dem Vorjahreszeitraum. Während der Einsatz in Kraftwerken zur Strom- und Wärmeerzeugung um 8 Prozent zunahm, sorgte die verhaltende Konjunkturentwicklung für einen Rückgang der Lieferungen an die Eisen- und Stahlindustrie in Höhe von 7 Prozent.


Der Verbrauch an Braunkohle verminderte sich in den ersten neun Monaten um 1 Prozent. Die Inbetriebnahme neuer Kraftwerke und die Abschaltung von Altanlagen führten zu einer messbaren Verbesserung der Effizienz in der Braunkohlenstromerzeugung. Die Effizienzsteigerung sorgte bei verringertem Brennstoffeinsatz für eine Erhöhung der Stromerzeugung um gut 1 Prozent. Die Kernenergie verminderte ihren Beitrag zur Energiebilanz leicht um 3 Prozent.