Laut einer aktuellen Studie ist die Energiewende in öffentlichen Unternehmen nur teilweise angekommen. Knappe Budgets und hohe Energiekosten stellen insbesondere Unternehmen in öffentlicher Trägerschaft vor die Herausforderung, die anspruchsvollen Energieeffizienz- und Klimaschutzziele der Bundesregierung auch im eigenen Hause umzusetzen.
Eine aktuelle Untersuchung der BSP Business School Berlin Potsdam und BTO Management Consulting AG ging der Frage nach, ob und wieweit die Energiewende auch in öffentlichen Einrichtungen Fortschritte macht. Dazu wurde eine Auswahl von relevanten öffentlichen Unternehmen in den Bereichen Verwaltung, Kultur, Bildung und Gesundheit in der Region Berlin und Brandenburg befragt. Die Fragen drehten sich rund um Energie- und Energiekostenbewusstsein, aber auch darum, welche Einsparpotenziale aktuell oder zukünftig genutzt werden.
Der kontroverse Diskussionsstand rund um die Energiewende spiegele sich auch in den Ergebnissen der Befragung, geht aus einer Mitteilung der BSP hervor. Die Spanne der spezifischen durchschnittlichen Stromkosten der Befragten liege zwischen 13,1 bis 26,1 ct/kWh. Diese Differenz zeige das enorme Potenzial für Einsparungen. Zum Teil werde das Thema sehr engagiert angepackt, teilweise seien die Verantwortlichen aber auch eher zurückhaltend bei der Priorisierung von Energiemaßnahmen. Das verhaltene Interesse einzelner Institutionen habe seine Gründe offensichtlich in gewachsenen Strukturen wie beispielsweise zentralen Einkaufsfunktionen. Die Studie zeige außerdem, dass es einer Reihe von öffentlichen Einrichtungen nicht gelungen sei, den Stromverbrauch im letzten Abrechnungszeitraum signifikant zu senken. Als wesentliche Stromverbrauchstreiber würden insbesondere Beleuchtung und Raumklima genannt. Die meisten baulichen und technischen Investitionen flössen in die Modernisierung solcher Verbrauchstreiber. Die die Umfrage zeige, dass dies in den kommenden Jahren auch weiterhin ein deutlicher Investitionsschwerpunkt bleibe.
Ein Großteil der befragten Einrichtungen sei mit den energiepolitischen und energiewirtschaftlichen Zielen der Bundesregierung zwar vertraut. Gleichwohl besitze das Thema Ökologie in vielen Fällen einen nachrangigen Stellenwert. Zukünftige Energieversorgungskonzepte müssten vorrangig versorgungssicher und wirtschaftlich sein. Die Mehrheit der öffentlichen Einrichtungen besitze mittlerweile einen für das Energiemanagement verantwortlichen Mitarbeiter. Allerdings seien in der Vergangenheit kaum Mitarbeiterschulungen mit dem inhaltlichen Schwerpunkt Energieeffizienz durchgeführt worden. Die meisten Befragten hätten angegeben, in Zukunft die Schulungsmaßnahmen für den bewussten Umgang mit Energie zu intensivieren.