KEA: Alb-Donau-Kreis spart durch Contracting jährlich über 125.000 € Energiekosten


Das Energieeinspar-Contractingprojekt am Beruflichen Schulzentrum in Ehingen im Alb-Donau-Kreis erweist sich einer Mitteilung der Klimaschutz- und Energieagentur Baden-Württemberg (KEA) zufolge als erfolgreich. Drei Jahre nach Inbetriebnahme und zur Halbzeit seien die Ergebnisse weit besser als erwartet.

Die prognostizierten Einsparungen von jährlich rund 119.000 €, insgesamt über zwei Drittel der Betriebskosten, seien bisher jedes Jahr übertroffen worden. Um die Investition für das 1,2 Mio. € teure Großprojekt finanziell stemmen und externes Know-how integrieren zu können, habe sich der Schulträger für das Contracting-Modell entschieden. Diese Empfehlung habe die KEA gegeben, die den Landkreis auf dem Weg zum Contracting begleitete. Die Planung, Finanzierung und Steuerung sei nach einer Ausschreibung an die Siemens AG gegangen. Von 2010 bis Mitte 2016 refinanziere sich Siemens über die Einsparungen und einen Baukostenzuschuss. Danach gehe die Anlage an den Auftraggeber über.

Im Vorfeld des Contracting-Projekts ermittelte die Landesenergieagentur zunächst den technischen Status quo und die energetischen Notwendigkeiten und stimmte sich mit dem Landkreis ab. Anschließend schrieb die Landesenergieagentur das Contracting-Vorhaben europaweit aus. Den Zuschlag erhielt die Gewerke übergreifende Gesamtlösung von Siemens die seit 2009 umsetzt wird. Die neue Energieversorgung erfolgt über eine Holzhackschnitzelanlage. Für Zeiten mit besonderem Wärmebedarf und als Reserve gibt es eine Öl-Kesselanlage. In drei Gebäuden ergänzt eine solare Warmwasserbereitung das in der Ausschreibung geforderte integrale Energiekonzept. Die Anzahl der Heizzentralen wurde von drei auf eine reduziert, eine neue Nahwärmeleitung versorgt nun alle Gebäude mit Wärme. Im Zuge der Neu- und Umbaumaßnahmen wurden darüber hinaus auch Heizungsverteiler, Lüftungsanlage sowie rund 590 Leuchten auf den neuesten Stand gebracht.

„Der Wärmebedarf des Schulkomplexes sank nach der Sanierung um rund 17 Prozent auf 1,8 Mio. kWh", bilanziert Contracting-Experte Rüdiger Lohse von der KEA. Davon würden jetzt über 70 Prozent aus regionaler Biomasse regenerativ erzeugt. Beim Strom gebe es ein Minus von rund 27 Prozent, ein Bedarf von nur noch 230.000 kWh. Siemens garantiere auf lange Sicht eine Betriebskosteneinsparung von 69 Prozent jährlich, so Lohse. Neben den Energiesparmaßnahmen trage die Umstellung auf den günstigen Energieträger Holz zu der Kostensenkung bei.

Da der Contractor auch für den optimalen Betrieb der Anlagen zuständig sei und sich aus den Einsparungen refinanziere, wurde neben der Erneuerung der Energieversorgung ein Energiemanagementsystem installiert. Durch die Überwachung und Optimierung konnten die garantierten Einsparungen in Höhe von jährlich rund 119.000 € übertroffen werden. Den Angaben zufolge waren es im Jahr 2010 waren es 6.000 € mehr, 2011 lag der Betrag bei 12.000 € und im Jahr 2012 bei 10.000 €. Diese zusätzlichen Einsparungen wurden zwischen dem Alb-Donau-Kreis und Siemens geteilt. Die Anlagenmodernisierung entlaste die Umwelt um 911 Tonnen Kohlendioxid pro Jahr. Durch die Zahlung eines Baukostenzuschusses von 460.000 € habe der Alb-Donau-Kreis erreichen, dass die Laufzeit des Contracting-Vertrages nur 6,5 Jahre betrage.