Der Geschäftsführer des Bundesverbands Wärmepumpe (BWP), Karl-Heinz Stawiarski, hat den Bund aufgefordert, dem Thema Energieeinsparung dringend die notwendige Aufmerksamkeit zu widmen. Hintergrund ist das von der EU-Kommission eingeleitete Vertragsverletzungsverfahren gegen Deutschland und andere EU-Mitgliedsländer (siehe nebenstehenden Artikel) wegen nicht rechtzeitiger Umsetzung der Energieeffizienzrichtlinie.
„Effizienz ist der ‚rosa Elefant‘ der Energiepolitik: riesig und auffällig – aber aus irgendeinem Grund wird er weitgehend ignoriert. Das betrifft vor allem den Gebäudebereich. Die Bemühungen, hier weniger fossile Brennstoffe zu verbrauchen, sind bisher sehr überschaubar“, sagte Stawiarski.
Fast 40 Prozent des deutschen Energieverbrauchs entfallen laut BWP auf den Gebäudesektor. Den größten Anteil davon machten Raumwärme und Warmwasser aus. Gleichzeitig seien vier von fünf Heizungsanlagen veraltet. Durch den Austausch dieser Heizungen ließe sich viel Energie einsparen, so der Verband. Der Sanierungsmarkt stagniere jedoch – vor allem aufgrund fehlender finanzieller Anreize.
Laut Stawiarski bedarf es einer effektiven, bedürfnisorientierten Förderpolitik, wozu u.a. ein vereinfachtes und aufgestocktes Marktanreizprogramm (MAP) sowie steuerliche Abschreibungen von Sanierungsmaßnahmen gehörten. Wärmepumpen-Strom sei anders als andere Heizenergieträger mit einer Vielzahl von Steuern, Umlagen und Abgaben belastet, erläutert der BWP-Geschäftsführer. Die Effizienztechnologie Wärmepumpe werde so „massiv benachteiligt“.