Thüringen will die Energieeffizienz in Stadtquartieren verbessern und hat dazu mit den Städten Erfurt, Gotha, Jena, Nordhausen und Weimar sowie den jeweiligen Stadtwerken und Energieverbänden eine Vereinbarung geschlossen. Wie Landesbauminister Christian Carius (CDU) mitteilte, sei der Stadtumbau-Pakt im Rahmen der „Initiative Energetischer Stadtumbau 2025“ ein Novum in Deutschland, und beim energetischen Umbau im Stadtquartier sei eine Bündelung der Kräfte notwendig. Im Fokus stünden dabei nicht Einzelgebäude; vielmehr gehe es um den energetischen Umbau im Quartier. Dabei würden Kosten gesenkt und Raum für innovative Lösungen geschaffen.
Die nachhaltige Senkung des Primär- und Endenergieverbrauchs in den Kommunen spiele eine zentrale Rolle. Carius hofft, dass sich weitere Kommunen diesem Projekt anschließen. Bis zum Jahr 2018 sollen mindestens 320 Mio. € in den energetischen Stadtumbau gemeinsam von EU, Bund, Land und Kommunen investiert werden. Unter anderem soll durch den Einsatz von umweltschonenden und effektiven Strukturen die Energieeffizienz in Gebäuden um ein Prozent jährlich verbessert werden und der Energieverbrauch ebenfalls um ein Prozent jährlich gesenkt werden.
Mit der „Initiative Energetischer Stadtumbau 2025“ habe die Landesregierung die Bewältigung des demografischen und energetischen Wandels als Gemeinschaftsaufgabe definiert, die nur in einem kooperativen Prozess und unter Einbindung der betroffenen Akteure zum Vorteil Thüringens und seiner Bewohner gelöst werden könne, heißt es in der Vereinbarung. Ein ambitionierter energetischer Stadtumbau umfasse den Gebäudebestand, aber auch alle Formen der Energieerzeugung und –übertragung, also Gebäude und örtliche Versorgungsanlagen. Dabei müsse der Fokus zukünftig noch stärker auf dezentrale Strukturen und Quartierslösungen gerichtet werden.
Bei der Umgestaltung der Energiewende vor Ort spielten die regional verwurzelten Stadtwerke eine wichtige Rolle. Sie hätten die Energiewende in Thüringen bereits intensiv begleitet und durch umfangreiche Modernisierungsmaßnahmen und Investitionen in erneuerbare Energien bzw. KWK-Anlagen in Verbindung mit Fernwärmenetzen einen wichtigen Beitrag für mehr Klimaschutz und Energieeffizienz geleistet. Mit der Initiative „Fitnessprogramm zur energieeffizienten Stadt in Thüringen“ sollen nun der Energieeffizienzverband für Wärme, Kälte und KWK (AGFW), der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) und der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) gemeinsam mit den beteiligten Kommunen wichtige Impulse für eine wirtschaftlich und sozial tragfähige Ausgestaltung des energieeffizienten Stadtumbaus geben.