Der Eschborner Energiedienstleister Techem erwartet künftig insbesondere im europäischen Ausland Wachstumsimpulse für das Messdienstleistungsgeschäft, da dort die verbrauchsabhängige Abrechnung von Wärme zunehmend Einzug hält. „Auch durch strategische Kooperationen erweitern wir in Deutschland unser umfassendes Dienstleistungsangebot für Wohnimmobilien. Ein wichtiger Ansatz dazu ist zum Beispiel die Komplettversorgung städtischer Quartiere mit Wärme und Strom“, erklärte der Vorsitzende der Geschäftsführung von Techem, Lothar Schäfer, kürzlich bei der Vorstellung der Zahlen aus dem Geschäftsjahr 2013/14 (Ende: 31. März).
Dank fortschrittlicher und effizienter Lösungen wie Kraft-Wärme-Kopplung könne Techem die Energiewende positiv mit gestalten. Das Unternehmen leiste dabei auch einen Beitrag zu bezahlbarem Wohnen, indem es den Bewohnern ermögliche, direkt Strom aus der Kraft-Wärme-Kopplung zu beziehen. „Dies ist ein Pluspunkt für uns, die Wohnungswirtschaft und die Mieter“, so Schäfer. Weitere positive Effekte erwartet er künftig auch durch die Austauschpflicht für rund eine Million alter Heizkessel bis Ende 2015.
Für das laufende Geschäftsjahr 2014/15 erwartet Techem über alle Geschäftsfelder hinweg erneut ein Umsatzwachstum im einstelligen Prozentbereich. „Unsere strategischen Weichenstellungen erweisen sich über unsere gesamte Dienstleistungspalette hinweg als erfolgreich“, so Schäfer. In den klassischen Messdienstleistungen sei Techem deutlich gewachsen, auch international. Besonders erfreulich habe sich das neue Segment der Legionellenprüfung entwickelt. Bundesweit habe Techem 257.500 Probenahmen und –analysen mit dem SGS Institut Fresenius durchgeführt. Des Weiteren greife die dezentrale Energieversorgung mittels Kraft-Wärme-Kopplung allmählich in der Immobilienwirtschaft.
Zwar hätten vor allem die warme Witterung und die gesunkenen Energiepreise im Bereich Energy Contracting für einen Umsatzrückgang gegenüber dem Vorjahr gesorgt, ebenso der gezielte Rückzug aus der Wärmeerzeugung im industriellen Umfeld. „Wir blicken aber auf cirka 80 Neuprojekte, die für uns ein deutliches Signal für mehr Wachstum mit Contracting in der Wohnungswirtschaft darstellen“, ordnet Schäfer die Entwicklung im Energy Contracting ein.
Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2013/14 hat Techem einen Konzernumsatz von 719 Mio. € erzielt. Das entspricht einem Anstieg von 2,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr (703,6 Mio. €). Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) konnte um 2,7 Mio. € auf 235,2 Mio. € gesteigert werden. Techem beschäftigt 3.420 Mitarbeiter (3.185 im Vorjahr) in mehr als 20 Ländern und hat 9,9 Mio. Wohnungen (9,5 Mio. im Vorjahr) im Service. Maßgeblicher Wachstumsträger mit einem Umsatzplus von 7,6 Prozent war der Geschäftsbereich Energy Services mit 591,1 Mio. € (549,6 Mio. im Vorjahr). Das Investitionsvolumen insbesondere für den Austausch von Erfassungsgeräten, aber auch in neue Heizungsanlagen ist mit rund 90 Mio. € in etwa auf dem Niveau des Vorjahres. Die Gerätezahl im Service von Techem nahm weltweit auf insgesamt 49,7 Mio. zu (48,3 Mio. im Vorjahr), insbesondere bei funkbasierten Geräten. Im Geschäftsbereich Energy Contracting verzeichnete Techem einen Rückgang des Umsatzes auf 127,9 Mio. € (154 Mio. im Vorjahr).
Neben dem Ausbau des deutschen Geschäftes wirkt sich insbesondere die Entwicklung in den internationalen Märkten positiv auf den Konzernumsatz aus: In Polen (+14,5 Prozent) legte Techem im vergangenen Geschäftsjahr deutlich zweistellig zu, in Italien (+10,4 Prozent) und Frankreich (+9,5 Prozent) setzte sich das starke Wachstum der vergangenen Jahre fort. Durch die Übernahme des skandinavischen Unternehmens Inergi im Januar 2014 konnte sich Techem zudem in der Wachstumsregion Skandinavien positionieren.