DDIV: Bei energetischen Sanierungen in WEG gibt es deutliche Umsetzungsprobleme


 

Bei energetischen Sanierungen in Wohnungseigentümergemeinschaften (WEG) gibt es deutliche Umsetzungsprobleme. Das belegt eine im April und Mai 2014 unter 294 Immobilienverwaltungen durchgeführte Umfrage des Dachverbandes Deutscher Immobilienverwalter (DDIV) zusammen mit der KfW Förderbank.

Der DDIV als Spitzenverband der Verwalterbranche fordert erneut die Einführung einer Sanierungs-AfA und regt an, die geplante Befristung der Modernisierungsumlage fallen zu lassen. Gleichzeitig sollten Landes- und Hausbanken flächendeckend KfW-Kredite besser durchreichen.

„Dreh- und Angelpunkt bei energetischen Sanierungen in WEG sind Haus- und Immobilienverwalter. Diese müssen qualifiziert und informiert sein, um langwierige, komplexe Sanierungsprozesse anzustoßen und professionell zu begleiten. Das belegt die Umfrage deutlich“, erklärte DDIV-Geschäftsführer Martin Kaßler bei der Präsentation der Umfrageergebnisse.

Die Umfrage des DDIV bestätige die geringe Sanierungsbereitschaft von WEG. Lediglich 52 Prozent der knapp 300 Hausverwaltungen, die an der Umfrage teilnahmen, führten im letzten Jahr energetische Sanierungen in WEG durch. Große Verwaltungsunternehmen mit mehr als 3.000 Einheiten waren zu 75 Prozent in Sanierungsprozesse eingebunden und übernahmen dabei eine Vorreiterrolle. Die Sanierungsquote der befragten Hausverwaltungen liege bei 0,8 Prozent und sei damit deutlich unter der, für eine erfolgreiche Energiewende vorgesehenen Quote von zwei Prozent. Berücksichtige man die lange Dauer von WEG-Sanierungen sowie den 90-prozentigen Anteil an Teilsanierungen, sinke die Sanierungsquote noch deutlich unter der von Experten geschätzten 0,6 Prozent.

Auch die Vermutung, dass an der Umfrage vorwiegend sanierungsinteressierte Unternehmen teilnahmen, lasse auf äußerst geringe Aktivitäten in der Praxis schließen. Um das Sanierungstempo in den bundesweit 1,8 Mio. Eigentümergemeinschaften mit mehr als 9,3 Mio. Wohnungen zu erhöhen, seien Politik und Fördermittelgeber zum Handeln gezwungen. „Andernfalls scheitert die Energiewende im Gebäudebereich“, so Kaßler.