Energieeffizienzmarkt wird mittelfristig mit 16 Prozent pro Jahr weiterwachsen


Energieeffizienz ist zu einem dynamischen Wachstumsmarkt geworden, der im Jahr 2012 weltweit schon Umsätze von rund 440 Mrd. € erwirtschaftet hat. Mittelfristig wird dieser Markt mit durchschnittlich 16 Prozent pro Jahr weiterwachsen. Laut der Studie „Helping Businesses become more energy efficient“ der internationalen Managementberatung Bain & Company suchen Unternehmen und Verbraucher weltweit nach Möglichkeiten, ihren Energieverbrauch zu reduzieren.

Sie wollen Kosten senken, die Umwelt entlasten oder müssen gesetzliche Auflagen erfüllen. Energieeffizienzprodukte wie Dämmungen, Software und verbrauchsarme Geräte machen etwa zwei Drittel dieses Markts aus. Ein Drittel entfällt auf Dienstleistungen wie Datenmanagement, Beratung oder Contracting. Neben Herstellern für Elektrik und Elektronik, Baumaterialien und anderen Energiesparprodukten profitieren vor allem Energiedienstleister von diesem Trend.

Laut Bain & Company denken viele bei Energiesparprodukten beispielsweise an LED-Lampen. Tatsächlich machen diese Produkte aber nur einen kleinen Teil des Marktes aus. Deutlich umsatzstärker sind Dämmstoffe oder energieeffiziente Antriebe und Geräte. Dabei ist der Energieeffizienzmarkt nur zu rund 25 Prozent ein Verbrauchermarkt. Drei Viertel der Ausgaben für energiesparende Produkte und Dienste werden von Unternehmen nachgefragt. Dazu nennt die Managementberatung vielfältige Gründe. Einerseits steigen die Energiepreise, so dass gerade energieintensive Branchen ihre Kosten senken müssen. Andererseits gibt es weltweit zahlreiche Gesetzesinitiativen, die Unternehmen drängen, energieeffizienter zu werden. Dazu zählt zum Beispiel die Europäische Energieeffizienz-Direktive (EED). Hinzu kommt, dass immer mehr Unternehmen sich die Minimierung ihres ökologischen Fußabdrucks zur Aufgabe machen. Für sie stehen nicht nur Kosten oder Compliance im Vordergrund, sondern die langfristige Nachhaltigkeit ihres Geschäftsmodells.

Die eigene Energieeffizienz werde zu einer immer wichtigeren Frage für Unternehmen, so der Partner bei Bain & Company, Kim Petrick: „Viele Firmen haben sich ambitionierte Ziele gesteckt, und die meisten lassen sich dabei von Spezialisten helfen. Professionelle Energieeffizienzdienste werden so zu einem der größten Wachstumsfelder.“

Typische Felder für Energiedienstleistungen sind die energetische Optimierung von Gebäuden, Produktion und IT, die Verbesserung von Energieeinkauf und Logistik, ein intelligentes Energiemonitoring, mit dessen Hilfe Verbrauchsspitzen gesteuert werden können, Konzepte zur Restenergieverwertung sowie die Optimierung der eigenen Energieerzeugung.