Bundesweiter Heizspiegel: Durchschnittlich 1.000 Euro Heizkosten für 70-m²-Wohnung


Durchschnittlich 1.000 € Heizkosten zahlten die Bewohner einer 70 m² großen Wohnung im vergangenen Jahr in Deutschland. Dabei mussten Haushalte, die mit Heizöl heizten, am tiefsten in die Tasche greifen. Im Schnitt wurden hier 1.085 € für das Jahr 2013 fällig. Das waren knapp 20 Prozent mehr, als Haushalte mit einer Erdgasheizung bezahlten. Sie zahlten 910 € für die 70 m² große Wohnung. Die Kosten für die fernwärmebeheizte Wohnung betrugen im Durchschnitt 1.055 € und waren damit rund 16 Prozent höher als für gasbeheizte Wohnungen. Das sind die aktuellen Ergebnisse des neuen Bundesweiten Heizspiegels 2014, der heute in Berlin von co2online und dem Deutschen Mieterbund veröffentlicht wurde und auf www.heizspiegel.de zu finden ist.

„2013 ist es insgesamt etwas kühler gewesen als 2012, so dass ein geringer Anstieg des Heizenergieverbrauchs festzustellen war. Im Gegenzug ist der Heizölpreis um durchschnittlich sechs Prozent gesunken, die Erdgaspreise stiegen um 1,3 Prozent, die Fernwärmepreise um 2,8 Prozent“, sagt Tanja Loitz, Geschäftsführerin von co2online. Der Bundesdirektor des Deutschen Mieterbundes (DMB), Lukas Siebenkotten, sieht eine Entlastung insbesondere für die knapp 30 Prozent der Haushalte, die mit Heizöl heizen: „Erstmals seit langer Zeit können einzelne Haushalte bei der Heizkostenabrechnung 2013 sogar mit einer Rückzahlung im zweistelligen Bereich rechnen“.

Bereits zum zehnten Mal veröffentlicht die gemeinnützige co2online GmbH den Bundesweiten Heizspiegel. Das Projekt wird vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit gefördert und vom DMB unterstützt. Für die aktuelle Auflage des Heizspiegels wertete co2online rund 65.000 Gebäudedaten aus ganz Deutschland aus.

Inzwischen werde in rund 85 Prozent der zentral beheizten Wohngebäude das warme Wasser über die Heizanlage erzeugt. Deswegen habe co2online die Vergleichbarkeit der eigenen Abrechnungswerte mit dem Heizspiegel vereinfacht. Die Heizspiegelwerte beinhalten ab jetzt die Anteile für Raumwärme und die Warmwasserbereitung. Damit folgten sie der Logik der Energieausweise, die sich nach den Vorgaben der Energieeinsparverordnung (EnEV) richtet.

„Für das Abrechnungsjahr 2014 wird es für die meisten Haushalte „Geld zurück“ heißen“, prognostiziert DMB-Direktor Siebenkotten. Die Preise für Heizöl seien von Januar bis Juli 2014 erneut um 5,4 Prozent gesunken. Auch Fernwärme sei um gut ein Prozent preiswerter, und der Gaspreis liege stabil auf Vorjahresniveau. Gleichzeitig sei der Energieverbrauch im 1. Halbjahr 2014 gesunken. Die Wintermonate waren zu Beginn des Jahres deutlich weniger kalt als noch 2013. Somit werde die Heizkostenabrechnung für das aktuelle Jahr aus heutiger Sicht deutlich niedriger ausfallen.