Der „weltweit erste“ virtuelle Prüfstand für Gebäude ist jetzt an der Technischen Universität Braunschweig online. Damit stehe für die Inbetriebnahme von Gebäuden und das kontinuierliche Monitoring erstmals ein Service zur Verfügung, mit dem die Performance von Gebäuden standardisiert, eindeutig und nachvollziehbar geprüft und bewertet werden kann, teilte die TU mit. Bauherren und Eigentümer können nun Eigenschaften Ihrer Gebäude wie Raumkomfort, Energieeffizienz und Automationsfunktionen auf dem virtuellen Prüfstand analysieren und evaluieren lassen.
Grundlage der Analysen sind jeweils Daten aus Gebäudeautomations- und Messsystemen. Prüfungen können einmalig, z.B. im Rahmen einer Inbetriebnahme, für eine Due Diligence (Risikoprüfung) im Zuge eines Immobilienerwerbs oder auch als kontinuierliches Monitoring erfolgen. Als Ergebnis erhalten Kunden nicht nur Prüfberichte, sondern können auf Wunsch auch selbst online Daten sichten. Besonders interessant sei der Ansatz deshalb auch für Nachhaltigkeits-Zertifizierungen nach den deutschen Labeln DGNB und BNB sowie dem amerikanischen LEED.
Der Prüfstand ermögliche eine präzise Spezifikation der geforderten Funktionen der Gebäudeautomation und die automatische Überprüfung der Einhaltung im Betrieb auf Basis von Messdaten. Wo bisher nur stichprobenartige Sichtprüfungen möglich waren, können Automationsfunktionen jetzt umfassend und kontinuierlich geprüft werden, heißt es.
Viele Gebäude funktionieren im Betrieb nicht wie geplant, so der Leiter des virtuellen Prüfstands, Stefan Plesser: „Um gutes Raumklima bei hoher Energieeffizienz und Wirtschaftlichkeit zu gewährleisten, müssen wir nicht nur die Technologien, Konzepte und einzelne Komponenten, sondern insbesondere die Qualität des Gesamtsystems Gebäude verbessern.“
Technologiepartner im Projekt ist die Synavision GmbH, die selbst aus der TU Braunschweig hervorgegangen ist und gemeinsam mit Software-Experten der RWTH Aachen die Technologie-Plattform für den Online-Prüfstand entwickelt hat.