Im gemeinsamen Forschungsprojekt „Local“ wollen die FH Aachen und die Deutsche Fertighaus Holding AG (DFH) untersuchen, ob sich die Sanierung von alten Häusern lohnt. Die Frage sei, welcher Weg mit Blick auf Ökobilanz und Wirtschaftlichkeit langfristig der beste ist: Mit geringem Aufwand sanieren, komplett nach neuestem Stand der Technik modernisieren oder gleich abreißen und neue, von vornherein umfassend nachhaltig geplante Häuser bauen.
An zwei älteren, baugleichen Wohnhäusern und einem Neubau soll untersucht werden, ob sich die Mehraufwendungen für Ressourcen und Primärenergie sowie die Kosten, die bei einer aufwendigen Modernisierung oder einem Neubau anfallen, am Ende auszahlen. Die beiden Bestandsgebäude werden zukunftstauglich saniert:,eins als Lowtech-Variante, eins als Hightech- Variante. Anhand eines dritten Gebäudes analysieren die Forscher parallel dazu die langfristige Ökobilanz von Abriss und Neubau.
Was Immobilienbesitzern, Bauherren sowie der Bauwirtschaft fehle, seien klare und von unabhängigen Wissenschaftlern ermittelte Maßstäbe dafür, wann sich eine Lowtech- oder Hightech-Modernisierung ökologisch und wirtschaftlich rechne und wann nicht. „Im Ergebnis soll die Fallstudie Daten, Fakten und Erkenntnisse für innovative Lösungsansätze im Umgang mit Bestandsgebäuden liefern“, erklärt Projektkoordinator Prof. Jörg Wollenweber vom Fachbereich Architektur der FH Aachen. „Dabei behalten wir immer die energetische Gesamtbilanz im Blick.“
Aktuell untersucht das „Local“-Projektteam die zwei für die unterschiedlichen Sanierungsansätze bereits ausgewählten Bestandsgebäude. Bis 2018 sollen die Umbauten sowie die Bauarbeiten für den zum Vergleich hinzugezogenen Neubau abgeschlossen sein. Dann ziehen Familien in die drei Häuser ein und ein umfassendes dreijähriges Monitoring startet. Im Fokus stehen dabei neben dem tatsächlichen Energieverbrauch auch Faktoren wie Wohnqualität, Bedienbarkeit und Gesamtleistung der Gebäudetechnik.