Die Prognose zum diesjährigen Geschäftsverlauf von RWE, die der Energiekonzern im vergangenen März veröffentlicht und im Mai bestätigt hat, hat mit einer Ausnahme Bestand. Das britische Vertriebsgeschäft wird deutlich unter Vorjahr abschließen. Bislang wurde eine leichte Ergebnisverbesserung erwartet. Die Prognose für den Gesamtkonzern bestätigt RWE dennoch. Für 2015 erwartet der Konzern unverändert ein Ebitda zwischen 6,1 und 6,4 Mrd. € und ein betriebliches Ergebnis zwischen 3,6 bis 3,9 Mrd. €, geht aus einer Mitteilung hervor. Das bereinigte Nettoergebnis liegt voraussichtlich im Korridor von 1,1 bis 1,3 Mrd. €.
Im ersten Halbjahr 2015 hat sich das Ebitda von RWE erwartungsgemäß um sieben Prozent auf 3,2 Mrd. € gegenüber dem Vorjahreszeitraum verringert und das betriebliche Ergebnis um elf Prozent auf 2,0 Mrd. €. Ausschlaggebend dafür war vor allem der fortgesetzte Margenrückgang in der konventionellen Stromerzeugung. Positiv entwickelte sich der Energievertrieb, der europaweit 614 Mio. € (Vorjahr: 589 Mio. €) zum betrieblichen Ergebnis beisteuerte. Hier wirkte sich die Normalisierung der Temperaturen gegenüber der sehr milden Witterung im Vorjahreszeitraum positiv auf den Gasabsatz aus; dem standen Belastungen durch unerwartete operative und technische Probleme im britischen Vertriebsgeschäft gegenüber.
Das bereinigte Nettoergebnis (vormals: nachhaltiges Nettoergebnis) ging um 28 Prozent auf 543 Mio. € zurück. Neben der verschlechterten operativen Ertragslage ist das laut RWE auch auf eine ungewöhnlich hohe Steuerquote zurückzuführen. Der Außenumsatz blieb mit 25,1 Mrd. € nahezu unverändert.
Einen deutlichen Ergebnisanstieg verzeichnete der Unternehmensbereich Erneuerbare Energien. Das betriebliche Ergebnis von RWE Innogy lag mit 233 Mio. € erheblich über Vorjahr (81 Mio. €). Dazu hat vor allem die Inbetriebnahme neuer Windkraftanlagen beigetragen: „Mit der Fertigstellung unserer Offshore-Windparks Nordsee Ost und Gwynt y Môr haben wir im zweiten Quartal wichtige Meilensteine erreicht“, erklärte er RWE-Vorstandsvorsitzende, Peter Terium: „Und wir machen weiter. Die neuen Anlagen sind die Basis dafür, dass unsere Erneuerbare-Energien-Tochter RWE Innogy ihr betriebliches Ergebnis im laufenden Jahr voraussichtlich verdoppeln wird.“