Uni Jena forscht an intelligenten Fassaden


Die Friedrich-Schiller-Universität Jena koordiniert ein neues EU-Projekt zu intelligenten Fassaden. Die Gebäude der Zukunft könnten bestehen aus Fenstern, die auf Knopfdruck ihre Lichtdurchlässigkeit ändern, aus Fassaden, deren Farbe sich je nach Sonneneinstrahlung steuern lässt sowie aus Fassaden- oder Fensterbauteilen, in denen transparente photovoltaische Module integriert sind oder Mikroalgen gezüchtet werden, um mit eigenem Biokraftstoff das Haus zu heizen.

„Viele dieser Ideen sind heute sicher denkbar, vor allem im Bereich der intelligenten Gebäudefassaden, die selbstständig auf ihre Umwelt reagieren und so die Energieeffizienz von Gebäuden verbessern", so Prof. Lothar Wondraczek. Doch nur wenige seien derzeit realisiert, da es an entsprechenden Materialien und Herstellungsprozessen fehle. Dass sich das ändere, sei das Ziel eines neuen internationalen Forschungsvorhabens, das Wondraczek koordiniert.

Die Wissenschaftler wollen im Projekt „Large-Area Fluidic Windows - LaWin" funktionale Fassaden, Fassaden- und Fensterbauteile sowie entsprechende Herstellungsverfahren entwickeln und zur Marktreife bringen. 14 Partner sind an dem Projekt beteiligt, neben der Universität Jena sind das die Universität Weimar, die Berliner Beuth Hochschule für Technik sowie Industrieunternehmen aus Deutschland, Österreich, Belgien und der Tschechischen Republik. Die Europäische Kommission fördert das Vorhaben in den kommenden drei Jahren mit sechs Mio. € im europäischen Rahmenprogramm „Horizon 2020“. Hinzu kommen 2,1 Mio. € der beteiligten Industrieunternehmen. In Jena wird an neuartigen Glasmodulen für Gebäudefassaden gearbeitet, die aus zwei miteinander verbundenen Glasschichten bestehen.