Amprion und TransnetBW beauftragen Siemens mit Planung und Bau der Konverteranlagen für Ultranet


Die Übertragungsnetzbetreiber Amprion und TransnetBW haben Siemens mit der Planung und dem Bau der Konverteranlagen für die Gleichstromverbindung Ultranet beauftragt. Damit werde die Basis geschaffen, um die erste von drei Übertragungsstrecken in Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragungstechnik (HGÜ) in Deutschland zu realisieren. Das geht aus einer Mitteilung von TransnetBW hervor. Ultranet ist eine der HGÜ-Verbindungen, die gemeinsam mit dem Ausbau des Wechselstromnetzes das Rückgrat der deutschen Energiewende bilden sollen. An den Endpunkten der Verbindung wird je eine Konverteranlage zur Umwandlung von Wechselstrom in Gleichstrom und umgekehrt benötigt.

Die Vergabe zum jetzigen Zeitpunkt sei erforderlich, um sicherzustellen, dass die umfassenden Planunterlagen für die Genehmigungsverfahren rechtzeitig vorbereitet werden können. Für diese Verfahren und den Bau der Anlagen rechnen die Übertragungsnetzbetreiber insgesamt mit vier bis fünf Jahren. Die geplanten Konverteranlagen von Siemens verfügen jeweils über eine garantierte Übertragungsleistung von 2.000 MW bei einer Nennspannung von +/- 380.000 Volt. Die jetzt beauftragten technischen Planungen seien unabhängig von ihren späteren konkreten Standorten im Umkreis der Netzverknüpfungspunkte Osterath in Nordrhein-Westfalen und Philippsburg in Baden-Württemberg.

Zur Standortfindung haben die Übertragungsnetzbetreiber ein umfangreiches Suchverfahren durchgeführt, heißt es. Amprion bevorzuge wie bereits früher mitgeteilt eine Fläche an der Autobahn 57 in Kaarst im Rhein-Kreis Neuss, die so genannte „Dreiecksfläche“. Für ihre Nutzung sei die Lösung des regionalplanerischen Zielkonflikts erforderlich. TransnetBW wolle bis Ende des Jahres das Ergebnis ihrer Standortsuche bekanntgeben. Mit dieser Auftragsvergabe sei noch keine Vorfestlegung des Standorts verbunden.

Ultranet ist ein Gemeinschaftsprojekt von Amprion und TransnetBW. Es bildet den südlichen Teil einer der geplanten Stromleitungen in HGÜ-Technik aus Norddeutschland in den Süden. Die Notwendigkeit der 340 km langen Verbindung wurde 2012 im Netzentwicklungsplan als Korridor A-Süd (Osterath-Philippsburg) dargestellt und mit der Verabschiedung des Bundesbedarfsplans (Projekt Nr. 2) gesetzlich verankert. Bei Ultranet wird erstmalig eine Gleichstromleitung gemeinsam mit einer bereits existierenden 380.000 Volt- Wechselstromleitung auf einem Mastgestänge geführt werden.

Die Bundesfachplanung zum Trassenverlauf beim Vorhaben Ultranet ist einer Mitteilung des Bundeswirtschaftsministeriums zufolge bereits weit fortgeschritten. Zur Reduktion der Komplexität erfolgt die Bundesfachplanung in fünf Abschnitten. Für drei der fünf Abschnitte wurde der Antrag auf Bundesfachplanung bereits gestellt. Auch wurden bereits drei Antragskonferenzen durchgeführt, die zu zahlreichen Hinweisen und Informationen führten. Auf dieser Grundlage habe die Bundesnetzagentur, ergänzend zu den Anträgen der Vorhabenträger, die Anforderungen an Inhalt und Umfang der einzureichenden Unterlagen für die Durchführung der Bundesfachplanung, den so genannten Untersuchungsrahmen, für die ersten beiden Abschnitte festgelegt.