Der Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE) appelliert an die Bundesregierung, den Wärmemarkt weiter anzukurbeln und die Fördermittel für Erneuerbare Wärme 2016 um 140 Mio. € auf knapp 550 Mio. € zu erhöhen. Offenbar, so zeigten die Haushaltsberatungen, sollen die Gelder nur geringfügig aufgestockt werden. Es bestehe die Gefahr, dass die bereitgestellten Mittel im nächsten Jahr nicht ausreichen, so BEE-Geschäftsführer, Hermann Falk. Dies schaffe Unsicherheit genau in jener Zeit, in der die Nachfrage nach sauberen Wärmetechnologien angezogen habe. Im Juli und August wurden rund 40 Prozent mehr Anträge auf Förderung für die Umrüstung auf Wärmepumpen, Solaranlagen und Biomasseheizungen gestellt als im entsprechenden Vorjahreszeitraum.
„Die Anfang April dieses Jahres überarbeitete Richtlinie für das Marktanreizprogramm (MAP) zeigt jetzt Wirkung. Wenn jetzt nicht Geld nachfließt, fällt die sowieso zarte Dynamik wieder in sich zusammen“, so Falk. Die Branche schätze, dass der Mittelbedarf im nächsten Jahr auf über 500 Mio. € steigen könnte. Der Haushaltsansatz sollte mindestens zehn Prozent über dem geschätzten Bedarf liegen.
„Der Wärmemarkt benötigt diese Unterstützung; der Aufschwung beginnt ohnehin auf einem sehr niedrigen Niveau“, betont Falk. Aufgrund der geringen Anreize hätten 2014 nur noch rund 60.000 Hauseigentümer mit Hilfe einer Förderung ihre Heizung auf erneuerbare Wärme umgestellt, während es 2010 immerhin noch mehr als 145.000 und 2009 gar über 255.000 waren. Die klimafreundliche Wärmeversorgung stagniere seit Jahren. Um den Erneuerbaren-Anteil im Jahr 2020 von derzeit knapp zehn auf 14 Prozent zu steigern und bis 2050 einen klimaneutralen Gebäudebestand zu erreichen, müsse schnell gehandelt werden.
Das habe die Bundesregierung erkannt und mit den novellierten Förderbedingungen bessere Bedingungen für Solarthermie, Holzheizungen und Wärmepumpen geschaffen. „Das neue Marktanreizprogramm ist erfolgreich. Um den Erfolg zu halten und mehr Antragstellern bei höheren Fördersätzen die Unterstützung zukommen zu lassen, benötigt es nun mehr Mittel“, fordert Falk.
Neben der MAP-Novellierung setzen auch das jüngst beschlossene Heizungsaltanlagenlabel sowie höhere Anforderungen der Energieeinsparverordnung (EnEV) ab 2016 wichtige Anreize für erneuerbare Wärme, so der BEE. Für das Jahr 2016 sehe die Bundesregierung bisher Mittel in Höhe von 361,2 Mio. € für das MAP vor. Das seien gerade einmal fünf Mio. € mehr als 2015 (355,6 Mio. €) und sogar knapp sieben Mio. € weniger als noch im Jahr 2014 (368 Mio. €).