Die im Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie (BDH) organisierten 102 größtenteils mittelständischen Unternehmen haben im vergangenen Jahr einen weltweiten Gesamtumsatz von 13,6 Mrd. € erwirtschaftet. Dies entspricht einer Steigerung von 2,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der Aufwand für Forschung und Entwicklung verzeichnete mit 530 Mio. € ein Plus von 8,6 Prozent. Dies sei ein Indiz für die hohe Innovationskraft der Branche, erklärte der BDH anlässlich der Vorlage seiner Jahresbilanz. Die Anzahl der bei den Mitgliedsunternehmen weltweit Beschäftigen stieg um 0,9 Prozent auf 69.200.
Mit insgesamt 710.000 abgesetzten Wärmeerzeugern und einem Absatzplus von vier Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum blickt die Industrie auf ein erfolgreiches Jahr zurück, heißt es. Den größten Absatz verzeichneten gasbasierte Systeme. Die Gas-Brennwerttechnik erreichte mit 439.500 abgesetzten Geräten ein Plus von sieben Prozent und hatte an den gesamt abgesetzten Wärmeerzeugern einen Anteil von 61,9 Prozent. Die Anzahl der abgesetzten Gas-Niedertemperaturgeräte betrug 103.500 Stück (Anteil: 14,6 Prozent). Die Öl-Brennwerttechnik kam mit 60.000 abgesetzten Geräten (Anteil: 8,5 Prozent) auf ein Plus von 30 Prozent, allerdings ausgehend von einer niedrigen Basis. Als ursächlich für diese Entwicklung sieht der BDH neben dem niedrigen Ölpreis den hohen Modernisierungsstau in diesem Segment, ausgelöst durch eine Verunsicherung der Verbraucher.
Längst fällige Modernisierungen wurden aufgrund unklarer politischer Rahmenbedingungen aufgeschoben, so der Verband. Der BDH sieht den Marktverlauf der Öl-Brennwerttechnik auch im Sinne des Ressourcenschutzes durchaus positiv, existierten doch in Deutschland weit über fünf Mio. veraltete und ineffiziente Ölheizungen. „In vielen Fällen bestehen aufgrund der örtlichen Gegebenheiten wenig Alternativen zu einer Ölheizung. Zudem wird diese Technologie überproportional oft mit erneuerbaren Energien wie zum Beispiel Solarthermie kombiniert“, so BDH-Präsident Manfred Greis.
Als nicht zufriedenstellend bezeichnete der BDH die Marktentwicklung der Heizungstechnologien auf Basis erneuerbarer Energien. Biomassekessel mussten Markteinbußen von 18 Prozent hinnehmen und hatten einen Anteil von 4,2 Prozent an den insgesamt abgesetzten Wärmeerzeugern. Ursächlich hierfür waren der konkurrierende, niedrige Ölpreis und die vergleichsweise hohen Investitionskosten. Unter den hohen Strompreisen hatte die Wärmepumpe zu leiden. Mit 57.000 abgesetzten Geräten (8,0 Prozent Anteil) und einem Minus von zwei Prozent hielt die Technologie in etwa das Niveau des Vorjahres. Als Folge der verbesserten Förderung im Rahmen des Marktanreizprogramms konnte die Solarthermie im letzten Quartal 2015 aufholen, schloss allerdings aufs Jahr gesehen mit einem Minus von zehn Prozent ab. Dies entspricht 100.500 verkauften Anlagen. „Wir begrüßen ausdrücklich, dass die Politik die Förderung für Heizungstechnologien auf Basis erneuerbarer Energien unlängst deutlich aufgestockt hat. Wir gehen von weiteren positiven Effekten in 2016 auf den Markt für erneuerbare Energien aus“, so der Hauptgeschäftsführer des BDH, Andreas Lücke.