Tennet investiert weiter in hohem Umfang


Der Betreiber der Übertragungsnetze in Deutschland und den Niederlanden, Tennet, hat im vergangenen Jahr erneut in großem Umfang in sein Höchstspannungsnetz investiert. Wie das Unternehmen mitteilt, habe sein Übertragungsnetz auch 2015 eine Versorgungssicherheit von 99,9975 Prozent gewährleistet. Die Investitionen beliefen sich für das Geschäftsjahr 2015 auf insgesamt 2,4 Mrd. €.

In Deutschland richte sich der Fokus auf die Umsetzung der Energiewende durch den dafür erforderlichen Netzausbau und die Integration Erneuerbaren. Tennet arbeite im Dialog mit Bürgern, Politik und Behörden an rund 3.000 km neuen Stromleitungen an Land, erklärte der Vorsitzende der Geschäftsführung der Tennet TSO GmbH, Bayreuth, Urban Keussen.

Auch mit dem Aufbau des Offshore-Netzes in der deutschen Nordsee leiste Tennet seinen Beitrag zur Energiewende. 2015 wurden fünf neue Gleichstrom-Netzanschlusssysteme in Betrieb genommen, die die Kapazität für den Transport von offshore produzierter Windenergie auf 4.300 MW erhöhen und Millionen Haushalte mit umweltfreundlicher Energie versorgen. Bis 2019 werde Tennet 7.100 MW Anbindungskapazität in der deutschen Nordsee bereitstellen und damit die Offshore-Ziele der Bundesregierung von 6.500 MW bis 2020 bereits frühzeitig erfüllen. Darüber hinaus plane die niederländische Regierung, Tennet mit der Entwicklung, dem Bau und dem Betrieb eines Offshore-Netzes in der niederländischen Nordsee zu beauftragen. Dieses Netz werde in den Niederlanden 3.500 MW Windkapazität bis 2023 liefern.

Zudem arbeite der Übertragungsnetzbetreiber weiter an der Integration des nordwesteuropäischen Strommarktes. So spielte Tennet 2015 eine führende Rolle in dem Projekt, dem Markt eine größere grenzübergreifende Stromübertragungskapazität zur Verfügung zu stellen, heißt es. Dazu wurde ein als flussbasierte Marktkopplung (flow based market coupling) bezeichneter Mechanismus genutzt, der die Strompreise in ganz Europa annähert. Darüber hinaus wurden zwei neue Interkonnektoren-Projekte in Angriff genommen, um Deutschland mit Norwegen (Nordlink) und die Niederlande mit Dänemark (Cobra-Kabel) zu verbinden.