Dena: Wärmeverbrauch von Schulen sinkt nach energetischer Sanierung um 50 Prozent


Die energetische Sanierung von Schulen kommt sowohl bei denen, die darin lernen und arbeiten, als auch bei den beteiligten Architekten und Planern gut an. 73 Prozent der Schüler, Lehrer, Schulleiter sowie Architekten und technisch Verantwortlichen bewerten die Veränderungen an ihrer Schule mit der Note 1 oder 2. Das zeigt eine aktuelle Studie der Deutschen Energie-Agentur (dena), laut der Schulleiter und technisch Verantwortliche mit dem Ergebnis besonders zufrieden sind. Lehrer und Schüler sähen zum Teil Verbesserungsbedarf beim sommerlichen Wärmeschutz.

Der Energieverbrauch der Schulen an Wärme und Warmwasser ist durch die Sanierung um 50 Prozent gegenüber dem unsanierten Zustand gesunken. „Neben dem Plus an Komfort sparen die Schulen dank effizienter Gebäudehülle und Anlagentechnik im Schnitt mehr als die Hälfte ihrer vorherigen Energiekosten für Heizung und Warmwasser“, so der Vorsitzende der dena-Geschäftsführung, Andreas Kuhlmann: „Planer und Architekten sollten aber die Aspekte Lüftung und sommerlicher Wärmeschutz frühzeitig berücksichtigen und durch eine thermische Gebäudesimulation prüfen und optimieren.“ Die Nutzer lobten insbesondere die gestalterische Aufwertung und die moderne Ausstattung der Schulen nach der Sanierung. Ein weiterer Pluspunkt sei die Akustik in den Räumen, die von 80 Prozent als gut beziehungsweise sehr gut bewertet wird.

Wichtig für die Zufriedenheit mit der Sanierung sei, alle Beteiligten rechtzeitig einzubinden, lautet ein Ergebnis der Studie. Das gelte neben den Verantwortlichen in den Kommunen und Schulen vor allem auch für die Lehrer. Würden sie schon im Planungsprozess nach ihren Wünschen und Bedürfnissen gefragt und während der Bauphase kontinuierlich informiert, führe das zu einer stärkeren Akzeptanz der Ergebnisse.

Zudem sei die Expertise der technisch Verantwortlichen rund um die neue Anlagentechnik wichtig. Sie seien diejenigen, die bei Problemen mit der neuen Lüftungsanlage oder der Heizung gefragt werden, und sie sollten von Anfang an in das Sanierungsvorhaben einbezogen und in die neue Technik eingewiesen werden. Da der Architekt nicht nur alle Sanierungsmaßnahmen plane, sondern im gesamten Prozess auch die verschiedenen Interessen der Baubeteiligten und der Nutzer des Gebäudes abwäge, sei seine Bedeutung als Moderator bei großen Sanierungsprojekten wie einer Schule besonders groß, um eine möglichst große Zufriedenheit aller Akteure zu erreichen. In den Interviews betonten Architekten und Planer, dass eine gezielte Auswahl des Teams für Planung und Umsetzung hilfreich ist, heißt es.

In einigen Schulen stieg nach Abschluss der Arbeiten der Stromverbrauch, teilweise bedingt durch die Lüftungstechnik, aber auch durch neue technische Ausstattungen wie zum Beispiel neue Computer oder interaktive Whiteboards. Bereits im Vorfeld der Sanierung sollte daher über zu erwartende Kosten informiert werden – neben Stromkosten beispielweise auch Kosten für die Wartung der Technik, so die Energieagentur. Das sorge für eine größere Akzeptanz bei den Verantwortlichen, beispielweise in den Kommunen.

Die Studie wurde vom Institut InWIS Forschung und Beratung im Auftrag der dena umgesetzt. Die Wissenschaftler befragten die Nutzer von 20 der 35 Schulen, die im Rahmen des Modellvorhabens „Niedrigenergiehaus im Bestand für Schulen“ der dena zwischen 2007 und 2013 in zwei Projektphasen saniert wurden. Dabei lag der Fokus auf der Einschätzung von Schülern und Lehrern, der Schulleitung und der technisch Verantwortlichen. Auch die Architekten wurden in die Befragung einbezogen.