Industrie sieht Potenzial für Energieeffizienz


 

Ein Drittel der deutschen Industrieunternehmen mit über 750 Mio. € Umsatz sieht Energieeinsparpotenziale bei Strom und Wärme zwischen fünf und zehn Prozent. Bei den kleineren Unternehmen rechnen 21 Prozent bei Strom und neun Prozent bei Wärme mit einem Einsparpotenzial in dieser Größenordnung. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Umfrage des Benchmarking Center Europe am Ineko Institut, Köln, an der 86 Unternehmen beteiligt waren.

Daran haben zu vier Fünftel Unternehmen mit weniger als 250 Mio. € Umsatz aus unterschiedlichen Branchen teilgenommen, wie Ernährung (16 Prozent), Herstellung von Metallerzeugnissen (14 Prozent), Chemischer Industrie und Gummi/Kunststoffindustrie (jeweils 13 Prozent), Papiererzeugung (zwölf Prozent), unter zehn Prozent liegen die Branchen Erzeugung von Metallen, Glas/Keramikindustrie und die Bergbauindustrie.

Bei einem Großteil der Unternehmen gehe die Initiative für Energieeffizienzmaßnahmen von der Geschäftsleitung, also Top Down aus, heißt es. Die meisten Unternehmen hätten einen oder mehrere Verantwortliche für das Thema Energieeffizienz. In zwei Drittel der der Unternehmen sei das Thema Energiemanagement zentral organisiert. Knapp die Hälfte (43 Prozent) habe eine eigenständige Energieabteilung, vor allem große Unternehmen. In einem Drittel sorge der Bereich Einkauf für das Energiemanagement, der zu diesem Thema direkt an die Geschäftsführung berichte. Allerdings werde in fehlenden personellen Kapazitäten ein wichtiges Hindernis gesehen.

Um die Energiekosten zu senken, setzten 93 Prozent der Unternehmen darauf, ihre Prozesse energiespezifisch zu optimieren und setzten dies bereits um oder planten dies. An zweiter Stelle stehe die Erneuerung der Anlagen, die drei Viertel bereits umsetzten und 13 Prozent planten. Eine Einsparung der Energiekosten durch Lastmanagement wollten knapp vier Fünftel der Unternehmen erreichen. Der Betrieb von Energiespeichern sei nur für knapp ein Drittel der Unternehmen interessant.

Während bei Strom und Kälte deutlich mehr als 50 Prozent angäben, dass die Einsparpotenziale unter fünf Prozent liegen, seien es in der Kategorie Wärme auch immerhin noch fast 40 Prozent, die diese Aussagen unterstützen. Zwischen fünf und zehn Prozent lägen in allen Kategorien ungefähr weitere 30 Prozent Einsparpotenziale, so dass in allen Bereichen mindestens dreiviertel der Befragten kleinere Einsparpotenziale bis zehn Prozent hätten. Im Bereich Kälte und Strom erzielten sogar rund 85 Prozent der Befragten diese Ergebnisse. Es bestehe also vor allem in der Kategorie Wärme noch Nachbesserungsbedarf bei einigen Unternehmen.