Das Richtfest für die Effizienzhaus Plus-Siedlung in Hügelshart fand in der vergangenen Woche bei Augsburg statt. Sie gilt als Deutschlands erste nach den Kriterien des Bundesbauministeriums erstellte Effizienzhaus Plus-Siedlung. Das Bauprojekt der asset Grundbesitz- und Vermögensverwaltung GmbH in Kooperation mit der BayWa AG stehe exemplarisch für die Serienreife von energieeffizienter, wohngesunder und gleichzeitig wirtschaftlicher Bauweise, heißt s in einer Mitteilung von BayWa.
Die 13 Hauseinheiten, neun Einfamilienhäuser und vier Doppelhaushälften, produzierten jeweils mehr Energie, als deren Bewohner im Jahresdurchschnitt verbrauchten. „Mit der Siedlung zeigen wir, dass eine energieeffiziente Bauweise wirtschaftlich möglich ist“, so der Geschäftsführer der asset GmbH, Bernhard Jakob. Das Konzept in Hügelshart lasse sich gut auf andere Hausprojekte übertragen und unterstütze Gemeinden dabei, ihre Klimaziele zu erreichen. Die asset GmbH werde in Kürze weitere Häusertypen im Effizienzhaus Plus-Standard auf den Markt bringen. Derzeit werde derzeit auch daran gearbeitet, das Konzept der Energiehaus Plus-Siedlung auf Mehrfamilienhäuser zu übertragen.
Mit einer Energieautarkie von etwa 70 Prozent seien die Häuser zukunftssicher, betonte der Leiter Strategische Geschäftsentwicklung bei der BayWa im Bereich Baustoffe, Steffen Mechter. Der hauseigene Energieüberschuss ermögliche das Aufladen von Elektroautos direkt am Haus, und die Energie für die Elektromobilität stamme von Photovoltaikanlagen. Allein durch die Gebäudehülle und die Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung seien die Häuser bereits ausgesprochen energieeffizient, heißt es seitens der BayWa. Eine monolithische Außenwandkonstruktion aus Ziegelsteinen mit hochwärmedämmendem Kern und Fenster mit dreifacher Wärmeschutzverglasung sorgten außerdem für einen niedrigen Energieverbrauch.
Mit 44 Modulen und einer Gesamtleistung von 12,32 kWp kommen die Einfamilienhäuser den Angaben zufolge auf einen jährlichen PV-Stromertrag von ca. 14.248 kWh. Die 28 Module der Doppelhaushälften mit einer Gesamtleistung von 7,84 kWp erzeugten einen Stromertrag von rund 8.676 kWh pro Jahr. Gespeichert wird die Energie in einer Lithium-Ionen-Batterie und, in Wärme umgewandelt, in einem thermischen Wasserspeicher. Das hauseigene Energiemonitoring steuere einerseits alle Anlagenkomponenten automatisch, andererseits könne der Nutzer selbst durch sein Verhalten den Autarkiegrad positiv beeinflussen. Gleichzeitig liefere das Energiemonitoring Daten für die Weiterentwicklung des Effizienzhauses.